Passagiere am Flughafen Heathrow
APA/AFP/Niklas Halle’n
Abflüge kurzzeitig gestoppt

Drohne über London-Heathrow gesichtet

Kurze Zeit sind am Dienstag Abflüge vom Londoner Flughafen Heathrow gestoppt worden. Grund dafür sei eine Drohnensichtung gewesen, gab der Airport Dienstagabend bekannt. „Wir kümmern uns um eine Drohnensichtung in Heathrow“, hieß es. Es handle sich um eine „Vorsichtsmaßnahme“. Etwa eine Stunde später sei der Flugverkehr wieder vollständig aufgenommen worden.

Man entschuldige sich bei Fluggästen für die Unannehmlichkeiten. Die Polizei sei eingeschaltet worden, um jedwede Gefährdung der Sicherheit auszuschließen, teilte der Flughafen im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Der britische Verkehrsminister Chris Grayling twitterte, dass er umgehend Kontakt mit dem Innen- und Verteidigungsministerium sowie mit dem Militär aufgenommen habe.

Die genauen Hintergründe des Zwischenfalls wurden noch nicht genannt. Auf Fernsehbildern war jedoch deutlich ein Objekt am Himmel zu erkennen. Gegen 17.05 Uhr Ortszeit sei die Polizei über eine Drohnensichtung informiert worden. Auf der Flugbeobachtungsplattform Flightradar24.com waren kurze Zeit später viele Flugzeuge zu sehen, die über dem Flughafen im Westen Londons kreisen. Heathrow ist der größte Flughafen Großbritanniens.

Störungen in London-Gatwick im Dezember

Erst letzten Monat war es wegen rund 50 Drohnensichtungen auf dem Londoner Flughafen Gatwick zu weitreichenden Störungen im Flugverkehr gekommen. Der Flugbetrieb war fast 36 Stunden lang unterbrochen. Betroffen waren etwa 1.000 Flüge und 140.000 Passagiere und Passagierinnen. Nach britischem Recht ist es verboten, im Umkreis von einem Kilometer um einen Flughafen eine Drohne aufsteigen zu lassen. Bei Verstößen drohen bis zu fünf Jahre Haft. Die für die Zwischenfälle bei Gatwick verantwortlichen Täter wurden bisher nicht gefasst.

Aus dem Vorfall in Gatwick hatte die Regierung Konsequenzen gezogen. So sollen der Polizei mehr Befugnisse zur Landung, Beschlagnahmung und Suche von Drohnen übertragen werden, wie das Verkehrsministerium in London mitteilte. Darüber hinaus werde die Regierung an einem erweiterten Einsatz von Technologien arbeiten, durch die Drohnen an Orten wie Flughäfen und Gefängnissen entdeckt und abgewehrt werden können.

Zudem sollen die Sperrzonen um Airports, in denen das Fliegen von Drohnen verboten ist, auf einen Radius von ungefähr fünf Kilometern ausgedehnt werden. Ab November 2019 sollen Drohnenbesitzer und -besitzerinnen zudem gesetzlich verpflichtet sein, sich zu registrieren. Die Polizei dürfte Anwesen durchsuchen und Drohnen beschlagnahmen – inklusive der elektronischen Daten, die in ihnen gespeichert sind.