Machtwechsel in DR Kongo: Oppositioneller gewinnt Wahl

Bei der Präsidentenwahl in der Demokratischen Republik (DR) Kongo hat der Oppositionskandidat Felix Tshisekedi gewonnen. Er erhielt mehr als sieben Millionen Stimmen, teilte die Wahlkommission heute mit. Das entspricht einem Anteil von knapp 39 Prozent.

Der zweitplatzierte Martin Fayulu kam laut Kommission auf 6,4 Millionen Stimmen, der vom langjährigen Präsidenten Joseph Kabila unterstützte Emmanuel Ramazani Shadary auf 4,4 Millionen. Vor der Wahl war der frühere Ölmanager Fayulu einer Umfrage der New York University zufolge vorn gelegen.

Fayulu kritisiert „Wahlputsch“

Der bei der Wahl unterlegene Oppositionskandidat Fayulu zweifelte das amtliche Ergebnis an. Die von der Wahlkommission veröffentlichten Resultate seien „ein wahrer Wahlputsch“. „Die Ergebnisse haben nichts mit der Wahrheit der Wahlurne zu tun“, sagte Fayulu dem Sender Radio France Internationale. Er forderte dazu auf, die tatsächlichen Ergebnisse der Abstimmung vom 30. Dezember zu veröffentlichen.

Beeinträchtigt wurde die Wahl von Gewaltausbrüchen, logistischen Problemen und einem Aufflammen der Viruserkrankung Ebola, durch die viele Kongolesen an der Stimmabgabe gehindert wurden.

Präsident Kabila regiert seit der Ermordung seines Vaters 2001. Sollte er sein Amt nach der Wahl tatsächlich aufgeben, wäre das der erste demokratische Machtwechsel in dem rohstoffreichen Land, das 1960 seine Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Belgien erlangt hatte.