Chinas Xi sieht „historische Chance“ für Korea

Chinas Präsident Xi Jinping sieht eine „seltene historische Chance“ für eine Einigung auf der koreanischen Halbinsel. Er habe gegenüber Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bei dessen Besuch in Peking diese Woche die Hoffnung ausgedrückt, Kim und US-Präsident Donald Trump würden bei einem möglichen zweiten Gipfeltreffen aufeinander zugehen, berichtete die chinesische Agentur Xinhua heute.

Kim versprach laut den Angaben, sein Land werde sich darum bemühen, „Ergebnisse zu erzielen, die von der internationalen Gemeinschaft begrüßt werden“. Kim war Anfang der Woche zu einem mehrtägigen Besuch in China eingetroffen. Nach Einschätzung von Experten diente die Reise dazu, sich vor dem geplanten nächsten Gipfeltreffen mit US-Präsident Trump mit der chinesischen Führung abzustimmen.

China will „positive und konstruktive“ Rolle spielen

Nordkorea ist international weitgehend isoliert. China ist der engste Verbündete Pjöngjangs und ein wichtiger Akteur in den Verhandlungen über die atomare Abrüstung in Nordkorea. China sei bereit, eine „positive und konstruktive Rolle“ bei der Denuklearisierung der Halbinsel zu spielen, sagte Xi.

Südkorea ruft Nordkorea und USA zu Entgegenkommen auf

Südkorea rief unterdessen Washington und Pjöngjang dazu auf, in den Gesprächen über das Atomwaffenprogramm stärker aufeinander zuzugehen. Nordkorea müsse „energischere Schritte zur Denuklearisierung“ unternehmen, wenn es das Problem der internationalen Sanktionen lösen wolle, sagte Südkoreas Präsident Moon Jae In auf einer Pressekonferenz in Seoul.

Die USA müssten ihrerseits „entsprechende Maßnahmen“ ergreifen, die eine Abrüstung Nordkoreas unterstützten. Beide Seiten wüssten, was sie tun müssten. Zwischen beiden Ländern herrsche seit Jahrzehnten Misstrauen und Feindseligkeit, sagte Moon. „Ich glaube, das ist auch der Grund, warum das zweite Gipfeltreffen zwischen den USA und Nordkorea bis heute hinausgezögert wurde.“

Die Verhandlungen über die Denuklearisierung Nordkoreas waren zuletzt ins Stocken geraten. Nach Angaben von US-Präsident Trump beraten Pjöngjang und Washington nach dem historischen Gipfel im vergangenen Juni in Singapur derzeit über ein zweites Treffen. Zuletzt hatte Kim in seiner Neujahrsansprache mit einer Kursänderung gedroht, sollten die USA die Strafmaßnahmen gegen sein Land aufrecht halten.