Chrysler Building
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US-Architekturikone

Chrysler Building soll verkauft werden

Die Eigentümer des Chrysler Building in der US-Metropole New York wollen die Architekturikone verkaufen, wie nun etwa das „Wall Street Journal“ berichtet. Derzeit gehört das Gebäude dem Investmentfonds Mubadala aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und der New Yorker Immobilienfirma Tishman Speyer.

In dem Wolkenkratzer befinden sich derzeit Büros. Unklar ist, ob der Käufer oder die Käuferin das ändern darf und etwa die Büros zu Luxuswohnungen umbauen kann. Auch über einen erwarteten Kaufpreis herrscht Stillschweigen. Laut „Wall Street Journal“ gehen die Schätzungen über den jetzigen Wert des Gebäudes weit auseinander. Die Zeitung nannte allerdings keine Bandbreite.

Das Abu Dhabi Investment Council hatte 90 Prozent des Chrysler Building 2008 für 800 Millionen Dollar von Tishman Speyer erworben, wie das „Wall Street Journal“ berichtete. Letztes Jahr wurde dann der Abu-Dhabi-Fonds Teil von Mubadala. Tishman Speyer hatte 1997 für das ganze Gebäude schätzungsweise zwischen 210 und 250 Millionen Dollar bezahlt, so der Wirtschaftsdienst Bloomberg.

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Die weltbekannte Spitze des Chrysler Building im Art-Deco-Stil
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Das Chrysler Building steht in Midtown Manhattan
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Ein stilisierter Gargoyle – ein Wasserspeier – aus Stahl sieht auf New York herunter und „bewacht“ das Gebäude
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Ein stilisierter Adler auf dem Chrysler Building wurde bereits des Öfteren für Dreharbeiten verwendet
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Das Chrysler Building von unten gesehen. Ganz oben ist die Spitze mit den stilisierten Adlern, im unteren Drittel sind die Stahl-Gargoyles zu sehen
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Das Gebäude von der Lexington Avenue aus betrachtet
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Der Eingang von der 43rd Street in das ikonische Architekturjuwel
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Das Chrysler Building von der Plattform des Empire State Building aus betrachtet

Schwierige Zeiten für Veräußerung

Mubadala und Tishman Speyer bringen das Chrysler-Gebäude in für die Immobilienbranche schwierigen Zeiten auf den Markt. Das Viertel Hudson Yards am Westrand von Manhattan mit 1,6 Millionen Quadratmetern an nagelneuen Wohnungen und Büros, das kurz vor der Fertigstellung steht, dürfte die ohnehin fallenden Preise für Büros in älteren Gebäuden weiter nach unten drücken.

Das Chrysler Building liegt in der 42. Straße Ecke Lexington Avenue und ist ein Meisterwerk des Art Deco. Das Gebäude ist auch wegen seines unverwechselbaren Charakters bei Touristen und Touristinnen beliebt, es hat allerdings keine Aussichtsplattform.

Dank Spitze Konkurrenz kurz abgehängt

Der 77-stöckige Turm wurde zwischen 1928 und 1930 erbaut. Während der Bauzeit stand er in Konkurrenz zum Bank-of-Manhattan-Wolkenkratzer um das höchste Gebäude der Welt. Bis zum Schluss hielt der Architekt William Van Alen, der mit dem Gebäude Berühmtheit erlangte, die über 50 Meter hohe Spitze zurück, um sie zuletzt aufzusetzen. Die Einzelteile wurden geheim in das Gebäude geschafft und zusammengesetzt. Nicht einmal zwei Stunden soll dann das Wachsen des Gebäudes von 282 Metern bis zum Dach auf 319 Meter gedauert haben.

Damit wurde das Chrysler Building das höchste Gebäude der Welt, das Bank of Manhattan Company Building, heute 40 Wall Street und seit 1996 auch Trump Building genannt, war mit seinen 283 Meter Höhe weit abgeschlagen.

Die Freude bei Architekt und Besitzern, mit dem Chrysler-Gebäude einen Rekord gebrochen zu haben, währte allerdings nicht lange. Bereits 1931 wurde der Titel an das sich ebenfalls in New York befindliche Empire State Building weitergereicht. Derzeit gilt das Chrysler Building als das fünfthöchste Bauwerk in New York.

Actionszenen und Musikvideos

Auch wenn es in Auftrag des Autokonzerngründers Walter Chrysler gebaut und nach ihm benannt wurde, hatte das Unternehmen dort nie seinen Sitz. Chrysler wollte das Gebäude an seine Kinder weitergeben. Der Wolkenkratzer erlangte auch Bekanntheit durch mehrere Filme, unter anderem „Men in Black 3“, „Independence Day“ und „Spider-Man“. Die bekannte obere Außenfassade mit ihrem Adlerschmuck wurde in einigen Filmen auch für Showdowns genutzt. Auch Musikvideos diente das Chrysler Building als spektakuläre Kulisse, so etwa für The The in ihrem Video von 1995 zu „I Saw the Light“.