Wahl in DR Kongo: Kandidat beeinsprucht Ergebnis

Wenige Tage nach der Bekanntgabe der Ergebnisse der Präsidentenwahl in der Demokratischen Republik (DR) Kongo hat der unterlegene Oppositionskandidat Martin Fayulu beim Verfassungsgericht Einspruch eingelegt. „Wir werden das (Ergebnis) nicht für einen Moment akzeptieren“, sagte Fayulu gestern vor dem Gerichtsgebäude in Kinshasa.

Präsidentschaftskandidat Martin Fayulu (DR Kongo) mit Anwälten
AP/Jerome Delay

Das Oppositionsbündnis Lamuka hatte zuvor unter Berufung auf eigene Wahlbeobachter erklärt, Fayulu habe die Wahl mit gut 60 Prozent der Stimmen gewonnen. Der von der Wahlkommission zum Sieger erklärte Felix Tshisekedi sei nur auf knapp 19 Prozent der Stimmen gekommen. Lamuka hat die Wahlkommission aufgefordert, die Ergebnisse jedes einzelnen Wahllokals zu veröffentlichen, um die Authentizität des Gesamtergebnisses überprüfen zu können.

Zweifel an Ergebnis

Die Opposition und die katholische Kirche hatten Beobachter in den meisten Wahllokalen. Auch die Bischofskonferenz hatte am Donnerstag erklärt, das offizielle Ergebnis decke sich nicht mit den Ergebnissen, die von ihren 40.000 Wahlbeobachtern festgehalten worden seien.

„Tshisekedi wurde aufgrund besonderer Vereinbarungen zum Sieger erklärt, das Verfassungsgericht muss dieser Ungerechtigkeit ein Ende setzen“, sagte Fayulu der dpa. Auf Twitter erklärte er, dass Mitglieder der republikanischen Garde des scheidenden Staatschefs Joseph Kabila gestern in sein Eigentum eingedrungen seien, um zu verhindern, dass er zum Verfassungsgericht käme.

Nach Verkündung des Wahlsiegs von Tshisekedi waren Gerüchte aufgekommen, wonach dieser seinen Triumph einem geheimen Deal mit dem als korrupt geltenden Kabila verdanken könnte. Dieser durfte bei der Wahl nicht mehr antreten. Der neue Präsident soll am 22. Jänner vereidigt werden. Zuvor war dafür der 18. Jänner genannt worden.