Syrien: Türkei offen für Trumps Forderung nach Sicherheitszone

Nach heftigen Drohungen von US-Präsident Donald Trump gegen die Türkei hat der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu betont, dass sich sein Land „nicht einschüchtern“ lasse.

Zugleich zeigte er sich aber offen für Forderungen Trumps nach der Einrichtung einer Sicherheitszone in Syrien. Die Türkei sei „nicht gegen“ eine Sicherheitszone, sagte Cavusoglu heute bei einer Pressekonferenz mit seinem luxemburgischen Kollegen Jean Asselborn.

Trump hatte gestern im Kurzmitteilungsdienst Twitter gedroht, die USA würden „die Türkei wirtschaftlich zerstören, wenn sie die Kurden attackiert“. Zudem forderte er die Einrichtung einer rund 30 Kilometer breiten Sicherheitszone.

Nähere Angaben zu ihrer Lage machte er nicht. Die Kurden ermahnte er zugleich, Ankara nicht „zu provozieren“. In Ankara trafen Trumps Drohungen auf heftige Kritik, und Cavusoglu erklärte, die Türkei lasse sich von „wirtschaftlichen Drohungen“ „nicht einschüchtern“.

Trump droht der Türkei

US-Präsident Donald Trump drohte der Türkei mit „wirtschaftlicher Zerstörung“, sollte die türkische Armee die Kurdenmilizen im Norden Syriens angreifen.

Ankara sieht YPG als Bedrohung

Der Umgang mit den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) sorgt seit Jahren für heftigen Streit zwischen den USA und der Türkei. Ankara sieht die syrische Kurdenmiliz als Bedrohung, da sie eng mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden ist, die seit Jahrzehnten gegen den türkischen Staat kämpft. Die USA unterstützen die YPG jedoch mit Waffen und Luftangriffen im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Die Türkei ist bereits mehrfach militärisch gegen die YPG in Nordsyrien vorgegangen, und Präsident Recep Tayyip Erdogan droht seit Mitte Dezember mit einer neuen Offensive. Kurz vor Weihnachten kündigte Trump überraschend an, alle US-Truppen aus Syrien abzuziehen, da die IS-Miliz besiegt sei, relativierte das aber inzwischen wieder.