Minister: Tote bei Protesten in Simbabwe

Bei den Protesten gegen die drastische Erhöhung der Treibstoffpreise in Simbabwe sind gestern mehrere Menschen getötet worden. Es gebe zudem mehrere Verletzte, sagte Sicherheitsminister Owen Ncube der Zeitung „The Herald“.

Zur genauen Opferzahl machte er keine Angaben. Ärzten zufolge erlitten mindestens 13 Menschen Schusswunden. In der Hauptstadt Harare und der zweitgrößten Stadt Bulawayo errichteten Demonstrierende Barrikaden und plünderten Geschäfte.

Ncube zufolge wurden mehrere Polizisten und Zivilisten verletzt. Zur Zahl und Identität der Toten äußerte er sich nicht. Die Untersuchungen dauerten an, sagte der Minister. Mindestens 200 Demonstranten und Demonstrantinnen seien festgenommen worden.

Benzinpreise haben sich mehr als verdoppelt

Präsident Emmerson Mnangagwa hatte die Preiserhöhungen am Samstag angekündigt und damit den Zorn weiter Teile der Bevölkerung hervorgerufen. Die umstrittene Maßnahme trat am Sonntag in Kraft. Ein Liter Benzin kostet seitdem mehr als doppelt so viel: Der Preis wurde von 1,24 Dollar auf 3,31 Dollar (2,89 Euro) angehoben. Der Dieselpreis stieg von bisher 1,36 Dollar auf 3,11 Dollar pro Liter.

Mit der umstrittenen Maßnahme will Präsident Mnangagwa nach eigenen Angaben den Treibstoffengpass in seinem Land beheben. Benzin und Diesel sind in Simbabwe seit Oktober knapp. Während der vergangenen Wochen hatte sich der Mangel nochmals deutlich verschärft. Zuletzt hatten Autofahrer und Autofahrerinnen teilweise nächtelang vor den Tankstellen gewartet.