Wegen „Shutdown“: USA stornieren Reise nach Davos

Wegen des Haushaltsstreits in den USA reist nun auch die Regierungsdelegation der Vereinigten Staaten mit mehreren Ministern nicht zur Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. Zuvor hatte bereits Präsident Donald Trump seine Teilnahme wegen des partiellen Regierungsstillstands abgesagt.

„Angesichts der 800.000 großartigen amerikanischen Arbeiter, die nicht bezahlt werden, und um sicherzustellen, dass sein Team dort helfen kann, wo es gebraucht wird, hat Präsident Trump die Reise seiner Delegation zum Weltwirtschaftsforum nach Davos, Schweiz, gestrichen“, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, gestern mit. Das WEF zeigte Verständnis.

Trump hatte bereits vor Tagen seinen Verzicht auf die geplante Reise verkündet. Ranghohe Regierungsvertreter wie Außenminister Mike Pompeo, Finanzminister Steven Mnuchin und Wirtschaftsminister Wilbur Ross hatten indes an ihren Reiseplänen festgehalten.

schreiben von US-Präsident Donald Trump an die Demokratin Nancy Pelosi
Reuters/The White House

Das änderte sich aber, als gestern der innenpolitische Streit eskalierte. Nachdem die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, Trump vorgeschlagen hatte, seine Rede zur Lage der Nation wegen des „Shutdown“ zu verschieben, strich Trump der Oppositionsführerin eine Auslandsreise, die sie unter anderem nach Brüssel und Afghanistan führen sollte. Einige Demokraten beschwerten sich und argumentierten, Trumps Delegation dürfe dann auch nicht nach Davos fliegen.

Prominente Abwesende

Der französische Staatschef Emmanuel Macron hatte seinen Besuch beim WEF-Treffen ebenfalls abgesagt; er bleibt wegen der Proteste der „Gelben Westen“ zu Hause. Großbritanniens Premierministerin Theresa May verzichtet wegen der Brexit-Verhandlungen auf die Reise.