CSU-Parteitag: Söder soll Seehofer nachfolgen

Die CSU läutet die Zeit nach Horst Seehofer ein: Heute begann der Parteitag, auf dem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zum Nachfolger Seehofers als CSU-Chef gewählt werden soll. In der kleinen Münchner Olympiahalle soll Seehofer nach gut zehn Jahren an der Parteispitze zunächst zurücktreten und dann Söder zu seinem Nachfolger als CSU-Chef gewählt werden.

Söder rief seine Partei unmittelbar vor Beginn des Delegiertentreffens zum Zusammenhalt auf. Ihm sei wichtig, dass die CSU auf ihrem Parteitag „ein Signal der Geschlossenheit“ setze, sagte er. Söder wollte sich dabei nicht festlegen, welches Wahlergebnis er sich bei seiner geplanten Wahl zum neuen CSU-Chef erhofft. CSU-intern gilt nur ein Ergebnis von mindestens 90 Prozent Zustimmung als klare Unterstützung der Partei.

Söder: CSU als „Schutzmacht“

Söder bekräftigte, er wolle die CSU erneuern und modernisieren. „Wir müssen uns auf die neuen Herausforderungen einstellen.“ Die CSU soll für ihre Anhänger eine „Schutzmacht“ gegen globale Herausforderungen sein.

Auf dem Parteitag wollen die Christsozialen nach der Vorsitzendenwahl eine Parteireform einläuten, mit der die bei den jüngsten Wahlen zum Landtag und zum Bundestag stark geschrumpfte CSU wieder für breitere Wählerschichten attraktiv gemacht werden soll.

Mit einem Grußwort wird sich auch die im Dezember gewählte neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer am CSU-Parteitag beteiligen. Nach dem Streit von Seehofer und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die Flüchtlingspolitik soll das auch ein Zeichen für den Neuanfang im Verhältnis der Schwesterparteien sein. Merkel hatte an den vergangenen CSU-Parteitagen nicht mehr teilgenommen.