Erdogan und Trump sprachen über syrische Stadt Manbidsch

Die Türkei erklärt sich bereit, die Sicherheit in der nordsyrischen Grenzstadt Manbidsch zu übernehmen. Einen entsprechenden Vorschlag unterbreitete der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gestern in einem Telefonat seinem US-Amtskollegen Donald Trump, wie das türkische Präsidialamt mitteilte.

In der Kurdenhochburg Manbidsch wurden vergangene Woche vier US-Bürger durch einen Selbstmordanschlag getötet, die die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) für sich reklamierte. Im Gespräch mit Trump nannte Erdogan das Attentat nach Angaben seines Büros eine Provokation, die Trumps Entscheidung beeinflussen solle, die US-Truppen aus Syrien abzuziehen.

Trump: „Terroristische Elemente“ besiegen

Erdogans Angebot wurde in der Erklärung des US-Präsidialamts zu dem Telefonat nicht erwähnt. Darin hieß es lediglich, die beiden Staatschefs stimmten darin überein, eine Vereinbarung zur Wahrung der beidseitigen Sicherheitsinteressen im nordöstlichen Syrien umzusetzen. Trump habe unterstrichen, wie wichtig es sei, verbliebene „terroristische Elemente“ in Syrien zu besiegen.

Manbidsch befindet sich unter Kontrolle der Syrischen Demokratischen Streitkräfte (SDF), die mit der Kurdenmiliz YPG an der Spitze und mit Hilfe der USA den IS 2016 aus der Stadt vertrieben hatten. Diese grenzt an ein Gebiet, das von den türkisch unterstützten Milizen kontrolliert wird.

Die Türkei wertet die YPG als Terrororganisation und hat mit ihrer Zerschlagung gedroht. Die Kurden befürchten eine Offensive der Türkei, sobald das US-Militär wie von Trump überraschend im Dezember angekündigt aus Syrien abgezogen ist. Trump hatte dem NATO-Partner Türkei mit wirtschaftlicher Zerstörung gedroht, sollte er die kurdischen Milizen in Nordsyrien angreifen.