US-Sender Fox erklärt Bader Ginsburg irrtümlich für tot

Der konservative US-Sender Fox hat gestern in seiner Frühstücksnachrichtensendung „Fox and Friends“ die liberale US-Justizikone und Supreme-Court-Richterin Ruth Bader Ginsburg kurz für tot erklärt. In der Sendung wurde ein Panel mit dem Bild von Bader Ginsburg und den Daten 1933–2019 gezeigt, wie es der Sender für den Tod von Prominenten benutzt.

Später in der Sendung entschuldigte sich der Moderator Steve Doocy für den Fehler. Ursache für die Einspielung der Todesnachricht sei ein technischer Fehler im Kontrollraum gewesen. Auch in einem späteren Statement eines Sprechers von Fox News hieß es, es sei ein Fehler des Grafikteams gewesen.

Nur wenige Momente auf Sendung

Die Grafik wurde nur wenige Momente eingespielt, kurz bevor die Kamera zu Moderator Ainsley Earhardt schwenkte, der ein Interview über Campuskultur führt. Auch Earhardt entschuldigte sich bei Bader Ginsburg und dem Publikum. Es sei ein großer Fehler gewesen.

Bader Ginsburg war nach einer Operation nach Weihnachten wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Die 85-Jährige hatte sich einer Operation an der Lunge unterzogen, nachdem Ärzte zwei bösartige Knoten gefunden hatten.

Im Supreme Court in der Minderheit

Die Richterin zählt zu den bekanntesten und einflussreichsten Juristinnen der USA – sie gilt als eine der Vorreiterinnen für Frauenrechte und liberale Denkweisen. Bader Ginsburg war 1993 als zweite Frau überhaupt an das oberste Gericht der USA berufen worden. Sie gehört der liberalen Minderheit am Supreme Court an. Das Höchstgericht entscheidet über wichtige Fragen wie das Recht auf Abtreibung und auf Waffenbesitz. US-Präsident Donald Trump hat in seiner Amtszeit bereits zwei erzkonservative Richter in das Gremium berufen.