Angeblicher US-Spion bleibt in russischer U-Haft

Der in Russland festgesetzte angebliche US-Spion kommt vorerst nicht auf freien Fuß. Paul Whelan bleibe in Untersuchungshaft, entschied ein Moskauer Stadtgericht heute russischen Medienberichten zufolge. Die Richter wiesen damit einen Einspruch von Whelans Anwalt zurück. Er hatte gefordert, den Mann auf Kaution wieder freizulassen.

Das Gericht hatte kurz vor dem Jahreswechsel verfügt, dass der US-Amerikaner bis mindestens Ende Februar in Untersuchungshaft bleibt. Der 48-Jährige wurde Ende Dezember in Moskau festgenommen. Er soll nach Darstellung des russischen Geheimdienstes als Spion auf frischer Tat ertappt worden sein.

Moskau lehnt Austausch von Butina und Whelan ab

Daraufhin berichteten zahlreiche Medien, dass der Mann gegen die Russin Maria Butina eingetauscht werden könnte. Sie sitzt seit einigen Monaten in den USA in Haft, weil sie als Studentin getarnt Einfluss auf politische Organisationen genommen haben soll. Moskau hatte den Austausch allerdings vorerst ausgeschlossen.

Whelan besitzt neben der amerikanischen Staatsbürgerschaft auch die britische, irische und kanadische. Die Botschaften dieser Länder hatten konsularischen Zugang zu dem Mann beantragt. Sein Anwalt sagte mit Blick auf den Spionagevorwurf, er schließe politische Motive aus. „Whelan hat geheime Daten auf einem USB-Stick erhalten.“ Er sei aber davon ausgegangen, dass sie von kultureller Bedeutung seien.