Putin und Erdogan sprechen über Syrien

Die Präsidenten Russlands und der Türkei haben heute in Moskau ihre Beratungen über die Lage in Syrien begonnen. Die Zusammenarbeit beider Länder mache den Nahen Osten sicherer, sagte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan.

Nach dem angekündigten Truppenabzug der USA, die bisher kurdische Kräfte im Osten des Bürgerkriegslandes unterstützt haben, will die Türkei einen kurdischen Machtbereich an ihrer Grenze verhindern. Russland möchte, dass dieses Gebiet wieder unter Kontrolle der syrischen Regierung kommt.

Zugleich hat die Türkei Probleme, die entmilitarisierte Zone in der syrischen Rebellenhochburg Idlib durchzusetzen. Die Terrorgruppe HTS hat dort zuletzt Geländegewinne erzielt, weshalb Syrien und Russland mit einem Angriff ihrer Streitkräfte drohen. Der russische Präsident Wladimir Putin und Erdogan haben sich im vergangenen Jahr achtmal getroffen.

Russland: Israel muss Luftangriffe in Syrien stoppen

Zudem forderte Russland von Israel, keine neuen Luftangriffe im Nachbarland Syrien zu fliegen. Diese Praxis müsse beendet werden, sagte die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Syrien sei ein souveräner Staat. Luftangriffe beförderten nur die Feindseligkeiten in der Region.

„Wir sollten verhindern, dass Syrien, das in den vergangenen Jahren unter dem bewaffneten Konflikt gelitten hat, zu einem Schauplatz geopolitischer Streitereien wird“, erklärte Sacharowa. Israel hatte erst in der Nacht auf Montag heftige Angriffe auf syrische und iranische Stellungen in Syrien geflogen. Dabei sollen mehr als 20 Menschen getötet worden sein.

Die israelische Luftwaffe hat in den vergangenen Jahren immer wieder Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland angegriffen, um eine dauerhafte militärische Etablierung seines Erzfeinds Iran dort zu verhindern. Russland und der Iran sind militärische Schutzmächte Syriens.