Italien hat Malta aufgefordert, einen Hafen für das Rettungsschiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch zu öffnen. Das Wetter werde schlechter, und das Schiff steuere auf Malta zu, sagte Italiens Innenminister Matteo Salvini gestern Abend. „Es ist notwendig, dass Malta es in seinem Hafen aufnimmt.“
Die Niederlande sollen unter der „Regie Brüssels“ mit der Regierung in Valletta kooperieren, so Salvini. Die „Sea-Watch 3“ fährt unter niederländischer Flagge und hatte vor mehreren Tagen 47 Menschen aus dem Mittelmeer aufgenommen.
Kein Land will Schiff anlegen lassen
„Tag 5 für unsere 47 Gäste an Bord der #SeaWatch3. Das Zeltdach auf dem Achterdeck ist undicht, es ist feucht und kalt. Wieder rollt ein mächtiger Sturm auf uns zu und wieder sind wir ohne sicheren Hafen“, schrieb die Organisation auf Twitter.
Erst um den Jahreswechsel war die „Sea-Watch 3“ rund drei Wochen auf dem Meer blockiert, weil sich zunächst kein EU-Land für die Aufnahme der Menschen an Bord bereiterklärt hatte. Italiens populistische Regierung verbietet seit ihrem Amtsantritt im vergangenen Sommer zivilen Rettungsschiffen, in den Häfen des Landes anzulegen. Das kleine EU-Land Malta ist mit der Situation überfordert und pocht darauf, dass andere EU-Staaten Flüchtlinge übernehmen.