Angebliche Bilder von Hitler beschlagnahmt

Kurz vor einer geplanten Versteigerung hat die Polizei in einem Berliner Auktionshaus angebliche Bilder von Adolf Hitler beschlagnahmt. Es bestehe der Verdacht, dass die drei Aquarelle gefälscht seien, sagte eine Polizeisprecherin heute in Berlin. Das Fachkommissariat für Kunstdelikte beim Landeskriminalamt (LKA) ermittelt wegen versuchten Betrugs und Urkundenfälschung.

Ein möglicherweise gefälschtes Aquarell mit der Unterschrift von Adolf Hitler
Reuters/Fabrizio Bensch

Das Auktionshaus hatte die drei Bilder gestern zu einem Startpreis von jeweils 4.000 Euro versteigern wollen. Die Aquarelle, die nach Angaben des Auktionshauses von 1910 und 1911 stammen sollen und deren Authentizität durch Gutachten belegt sei, zeigen zwei Alpenlandschaften und den Rhein. Die Bilder sind angeblich von Hitler signiert.

Verkauf von Bildern Hitlers in Deutschland zulässig

Nach Polizeiangaben ging gestern bei der Internetwache eine Anzeige ein, dass die vermutlich gefälschten Gemälde versteigert werden sollten. Daraufhin schalteten sich die Ermittler des Fachkommissariats ein. Es wurde ein Durchsuchungsbeschluss erwirkt und die Bilder beschlagnahmt. Die Untersuchung der Aquarelle sowie der zugehörigen Unterlagen dauere an und werde einige Zeit in Anspruch nehmen, wie die Polizeisprecherin sagte.

Der NS-Diktator hatte sich in frühen Jahren erfolglos als Kunstmaler versucht. Die meisten von Hitler gemalten Bilder befinden sich in privaten Sammlungen in Österreich, Deutschland, Großbritannien und den USA. In Deutschland dürfen grundsätzlich Bilder Hitlers verkauft und gehandelt werden. Voraussetzung ist, dass sie keine verfassungswidrigen Symbole zeigen.