Überreste von erstem Australien-Umsegler gefunden

Bei Ausgrabungen in London haben Archäologen die menschlichen Überreste des ersten bekannten europäischen Australien-Umseglers Matthew Flinders entdeckt. Mehr als 170 Jahre hatten die Leichenteile als verschollen gegolten, nachdem sein Grabstein auf dem Friedhof St. James in den 1840er Jahren beim Ausbau des nahe gelegenen Bahnhofs Euston verschwunden war.

Doch jetzt seien sie unter einer Vielzahl menschlicher Überreste auf dem Gelände identifiziert worden, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. Das Grundstück wird für den Bau der geplanten Hochgeschwindigkeitsbahntrasse High Speed 2 vorbereitet.

Überreste von erstem Australien-Umsegler Matthew Flinders
APA/AFP/HS2/James O Jenkins

Brustpanzer aus Blei

„Wir hatten Glück, dass Kapitän Flinders einen Brustpanzer aus Blei hatte“, sagte Archäologin Helen Wass, die die Ausgrabungen leitet. Das habe die Identifizierung unter den Überresten von etwa 40.000 Verstorbenen erleichtert. Jetzt könne sein Skelett dahingehend untersucht werden, inwiefern das Leben auf See ihn geprägt habe.

Auf dem Friedhof waren auch andere berühmte Persönlichkeiten begraben, darunter James Christie, der Gründer des Auktionshauses Christie’s. Die Überreste von Flinders und anderen sollen demnächst an einem anderen Ort bestattet werden.

Flinders hatte als Kapitän des Schiffes „HMS Investigator“ zusammen mit dem Engländer George Bass und dem australischen Ureinwohner Bungaree zwischen Juli 1802 und Mai 1803 Australien umsegelt, wie das australische Nachrichtenportal News.com aus Anlass des morgigen australischen Nationalfeiertags zur Ankunft der ersten Siedler „down under“ in Erinnerung ruft.