Schwuler Abgeordneter verließ nach Drohungen Brasilien

Wegen Todesdrohungen hat der schwule brasilianische Abgeordnete Jean Wyllys das Land verlassen und will sein Mandat niederlegen. „Leben zu bewahren ist auch eine Strategie, um für bessere Zeiten zu kämpfen“, schrieb der 44-jährige Politiker der Linkspartei PSOL gestern auf Twitter.

Der Tageszeitung „Folha de S. Paulo“ sagte Wyllys, es sei nicht die Wahl des ultrarechten Jair Bolsonaro zum brasilianischen Präsidenten als solche, die ihn zu seinem Schritt veranlasst habe. Vielmehr habe nach Bolsonaros Wahlsieg im Oktober die Gewalt gegen Mitglieder der LGBT-Community (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender) zugenommen.

Die Pressestelle des Parlaments erklärte, Wyllys habe sein Mandat noch nicht formell abgelegt. Sein Büro sagte der Nachrichtenagentur AFP aber, er werde das tun und eine Zeit außerhalb des Landes verbringen. Angaben zum Aufenthaltsort des Abgeordneten machte sein Büro nicht.