Israelische Soldaten erschießen 16-jährigen Palästinenser

Ein 16-jähriger Palästinenser ist im besetzten Westjordanland von israelischen Soldaten erschossen worden. Er habe in der Nähe von Ramallah nördlich von Jerusalem gemeinsam mit zwei anderen Steine auf israelische Fahrzeuge geworfen, sagte eine Sprecherin der israelischen Armee gestern.

Die Soldaten hätten daraufhin auf die Palästinenser geschossen. Zwei seien verletzt worden, einer davon sei gestorben. Der Vorfall werde untersucht. Das palästinensische Gesundheitsministerium wurde nach eigenen Angaben von den israelischen Behörden informiert.

10.000 Demonstrierende am Grenzzaun

Heute wurde zudem bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten an der Gaza-Grenze laut palästinensischen Angaben ein Mann erschossen. Mindestens 22 weitere Palästinenser seien von Schüssen getroffen worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.

Nach Angaben der Armee versammelten sich rund 10.000 Palästinenser und Palästinenserinnen am Grenzzaun. Sie warfen Steine und Granaten auf den Zaun und Soldaten, wie eine Sprecherin der Armee mitteilte.

Seit Ende März sind nach Angaben des Ministeriums bei Protesten an der Gaza-Grenze rund 250 Palästinenser getötet und Tausende verletzt worden. Die Demonstrierenden fordern unter anderem ein Ende der seit mehr als einem Jahrzehnt andauernden Blockade des Palästinensergebiets am Mittelmeer. Israel und Ägypten begründen die Blockade mit Sicherheitsinteressen.