US-Justiz klagt Huawei an

Das US-Justizministerium hat Anklage gegen Huawei, den größten Hersteller von Telekomhardware der Welt, sowie mehrere seiner Töchter erhoben. Insgesamt handelt es sich um 13 Anklagepunkte und fast zwei Dutzend einzelne Vorwürfe.

Im Zentrum steht die Tätigkeit der Huawei-Tochter Skycom im Iran. In diesem Zusammenhang verlangen die USA auch offiziell die Auslieferung der in Kanada inhaftierten Finanzchefin des chinesischen Konzerns, Meng Wanzhou.

Sanktionen gegen Iran unterlaufen?

Dem Konzern werden neben dem Unterlaufen von Sanktionen gegen den Iran auch Geldwäsche, Betrug und andere Delikte im Umfang von Hunderten Millionen Dollar angelastet. Unter anderem soll sich Huawei Betriebsgeheimnisse von T-Mobile illegal angeeignet haben. Dabei ging es um einen Testroboter für Mobiltelefone. Potenziell seien durch ein solches Verhalten auch Sicherheitsbedürfnisse der USA in Gefahr, sagte Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen.

Im Iran soll Huawei mit Skycom de facto eine Tochter unterhalten haben, obwohl der Konzern das abgestritten und einen Verkauf des Unternehmens quasi vorgetäuscht habe. US-Handelsminister Wilbur Ross wies darauf hin, dass die Verfolgung dieser Straftaten in keinem Zusammenhang mit den Verhandlungen zwischen China und den USA über den Handelskonflikt stehe.

China: Unfair und unmoralisch

Die chinesische Regierung kritisierte die Anklage. Das Industrieministerium bezeichnete den Schritt heute als unfair und unmoralisch. Das Außenministerium in Peking forderte die umgehende Aufhebung des Haftbefehls gegen die in Kanada festgesetzte Meng. China werde entschlossen die rechtmäßigen Interessen seiner Unternehmen in Ausland verteidigen, sagte das Ministerium weiter.