Deutsche Neonazis übten Schießen im Ausland

Deutsche Rechtsextremisten haben sich in den vergangenen Jahren mehrfach zu Schießtrainings in Tschechien und Bulgarien getroffen, wie aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage in Berlin hervorgeht.

Darin heißt es, die tschechischen Behörden hätten dem deutschen Bundeskriminalamt (BKA) im Juni 2018 „eine Auflistung über Aufenthalte deutscher Staatsangehöriger in der Tschechischen Republik übermittelt“. Indiz seien unter anderem „Gästebucheinträge verschiedener Schießplätze“ gewesen. Belege gibt es offenbar auch für Schießübungen in Bulgarien.

GSG9 stoppte Autos bei Einreise

Nach Angaben des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) hatte die deutsche Bundespolizei am 24. September 2017 mit Spezialkräften der GSG9 Autos von Angehörigen der Neonazi-Gruppe „Combat 18 Deutschland“ nach der Einreise aus Tschechien durchsucht und dabei „eine geringe Menge Munition“ beschlagnahmt.

Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, weiß die Bundesregierung von insgesamt zwölf Schießtrainings von Rechtsextremisten im europäischen Ausland seit dem 8. Dezember 2015. In Deutschland bekamen die Sicherheitsbehörden seit dem 9. November 2017 Wind von insgesamt fünf Treffen von Rechtsextremisten, die Schießübungen abhielten.

Die „ganz überwiegende Anzahl“ dieser Unterweisungen im Umgang mit Schusswaffen sei auf öffentlich zugänglichen Schießanlagen in Deutschland und im europäischen Ausland durchgeführt worden.