Missbrauchsfall in Deutschland: Mehr als 1.000 Taten

Drei Männer sollen auf einem Campingplatz im nordrhein-westfälischen Lügde in Deutschland mindestens 23 Kinder sexuell missbraucht und kinderpornografisches Material hergestellt haben. Es gehe um mehr als 1.000 Einzeltaten, sagte der Leiter der Ermittlungskommission Camping, Gunnar Weiß, heute in Detmold.

Die Opfer seien vier bis 13 Jahre alt. Die Ermittelnden gehen davon aus, dass es noch weitere Opfer gebe. „Wir haben noch einen Haufen Arbeit vor uns“, sagte Weiß.

Verdächtige in U-Haft

Die Verdächtigen, ein 56-Jähriger aus Lügde, ein 33-Jähriger aus Steinheim bei Höxter und ein 48-Jähriger aus Stade in Niedersachsen – seien in Untersuchungshaft. Die Taten sollen sich in einem Zeitraum von zehn Jahren auf dem Campingplatz ereignet haben.

13.000 gesicherte Kinderpornodateien seien dem deutschen Bundeskriminalamt übergeben worden. Das Datenvolumen betrage 14 Terabyte. Das ganze Ausmaß der Taten sei erst im Laufe der Ermittlungen nach und nach deutlich geworden, sagte Achim Tietz, Leiter des zuständigen Kommissariats 1.

Polizei und Staatsanwaltschaft hatten heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz über die Taten informiert. Ermittelt wird unter anderen wegen schweren sexuellen Missbrauchs an Kindern.