Wirecard-Aktie stürzt nach Betrugsvorwürfen ab

Die Wirecard-Aktie ist nach erneuten Betrugsvorwürfen gegen den deutschen Zahlungsabwickler auf Talfahrt gegangen. Der Kurs des DAX-Konzerns brach heute um fast 25 Prozent ein, nachdem die „Financial Times“ über mögliche Straftaten eines Wirecard-Managers in Singapur berichtet hatte. Wirecard wies den Zeitungsbericht als verleumderisch zurück.

Die Aktien von Wirecard brachen auf 126 Euro ein und notierten damit so tief wie seit zweieinhalb Monaten nicht mehr. Der Absturz kam binnen weniger Minuten bei hohen Umsätzen. Die Börse unterbrach den Handel.

Bericht: Vorwurf der Dokumentenfälschung

In dem zuvor online veröffentlichten Bericht der „Financial Times“ hieß es, ein Wirecard-Manager in Singapur sei im vergangenen Jahr verdächtigt worden, gegen örtliche Gesetze verstoßen zu haben. In einer firmeninternen Präsentation sei von Dokumentenfälschung und Geldwäsche die Rede. Der Manager arbeite weiterhin bei Wirecard. Das Unternehmen war in den vergangenen Jahren wiederholt Ziel von Betrugsvorwürfen, die aber stets im Sande verliefen.

Wenige Stunden vor dem Zeitungsbericht hatte Wirecard seine vorläufigen Geschäftszahlen für das vergangene Jahr veröffentlicht. Der weltweite Boom von Onlinehandel und Bezahlen per Smartphone-App bescherte dem Zahlungsabwickler erneut ein dickes Gewinnplus. Das Betriebsergebnis kletterte im vergangenen Jahr um 38 Prozent auf 568 Millionen Euro und lag damit am oberen Ende der vom Vorstand angepeilten Spanne von bis zu 570 Millionen Euro.