USA wollen Ausstieg aus INF-Abrüstungsvertrag ankündigen

Die USA wollen nach Informationen der dpa heute ihren Ausstieg aus dem INF-Vertrag zum Verzicht auf atomare Mittelstreckenwaffen ankündigen. Die Vereinigten Staaten informierten gestern die Verbündeten in der NATO über ihr Vorhaben. Im Militärbündnis wurde geplant, die US-Entscheidung nach der Bekanntgabe so schnell wie möglich mit einer Erklärung zu unterstützen.

Grund für die Aufkündigung des INF-Vertrags durch die USA sind neue russische Marschflugkörper mit der Bezeichnung 9M729 (NATO-Code: SSC-8). Sie stellen nach Auffassung Amerikas einen eindeutigen Bruch des Abkommens dar.

Ultimatum von 60 Tagen

Washington hatte Moskau zuletzt ein Ultimatum von 60 Tagen gesetzt, um die Zerstörung der neuen Marschflugkörper zuzusagen. Dieses läuft eigentlich erst morgen aus. Russland hatte allerdings bereits in den vergangenen Wochen mehrfach deutlich gemacht, dass es die US-Vorwürfe für haltlos erachtet und nicht daran denkt, seine Marschflugkörper zu vernichten.

Nach russischen Angaben haben die 9M729 eine Reichweite von unter 500 Kilometern. Die USA gehen hingegen von mindestens 2600 Kilometern aus. Damit könnten die Marschflugkörper nahezu alle Hauptstädte in Europa treffen.