WIFO: Digitalisierung bringt mehr Jobs

Durch die zunehmende Digitalisierung gehen zwar auch Arbeitsplätze verloren, unterm Strich führt sie aber zu mehr Beschäftigung – zu diesem Schluss kommt eine aktuelle WIFO-Studie und verweist dabei auf die Erfahrungen der vergangenen Jahre. „Die Angst vor grausamen Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt scheint insgesamt bisher unbegründet“, sagt Studienautor Matthias Firgo.

Digitalisierung sei aber „kein Heilmittel“ für die Kluft zwischen städtischen und ländlichen Regionen, sagte Firgo bei der Präsentation der Studie über die „Beschäftigungseffekte der Digitalisierung in den Bundesländern sowie in Stadt und Land“. Digitalisierung und höhere Downloadgeschwindigkeiten seien zwar notwendig, alleine aber nicht ausreichend für Regionalentwicklung.

Mangelhafte Studien

Studien, die sich ausschließlich dem Verdrängungspotenzial durch Automatisierung und Digitalisierung widmen und zum Teil dramatische Beschäftigungsverluste vorhersagen, seien sehr präsent. Diese Studien hätten aber große Schwächen, kritisieren die WIFO-Ökonomen, vor allem weil sie potenziell positive Auswirkungen auf die Nachfrage und auf die Wettbewerbsfähigkeit durch Produktivitätsgewinne, neue Produkte und Märkte ganz außer Acht lassen würden.

Wenn man sich ansehe, wie sich die Digitalisierung in der Vergangenheit tatsächlich ausgewirkt habe, komme man zu einem ganz anderen Befund: Knapp die Hälfte der dazu veröffentlichten Studien stelle signifikante positive Effekte auf die Beschäftigung fest, viele weitere würden keine signifikanten Wirkungen finden. „Ergebnisse, die signifikant negative digitalisierungsbedingte Effekte auf den Arbeitsmarkt orten, bleiben bislang klar in der Minderheit“, so die Studienautoren.