Stau auf der A13 , der Brennerautobahn
APA/Zeitungsfoto.at/Daniel Liebl
Brenner

Schnee sorgt für Verkehrschaos

Heftige Schneefälle haben am Samstag für ein Verkehrschaos am Brenner gesorgt. Die Südtiroler Brennerautobahn (A22) musste wegen Lawinengefahr und hängen gebliebener Lkw komplett gesperrt werden. Weil auch die Brennerstaatsstraße (SS12) und die Brennerstraße (B182) wegen Lawinengefahr nicht passierbar waren, ging am Brenner gar nichts mehr.

Zu Mittag gab es laut ASFINAG kein Weiterkommen in Richtung Süden mehr. Pkws und Lkws bis 7,5 Tonnen wurden daher an den Anschlussstellen Brenner Nord, Nößlach und Matrei von der Polizei umgeleitet und wieder Richtung Innsbruck zurückgeschickt. Schwerfahrzeuge über 7,5 Tonnen mussten die Sperre abwarten. Erhebliche Staus waren die Folge.

Auf der Bahnverbindung über den Brenner bot sich das gleiche Bild. Wegen der Witterung waren laut ÖBB zwischen Brenner und Steinach am Brenner keine Fahrten möglich. Fernverkehrszüge verkehrten auf dieser Strecke daher nur bis bzw. ab Innsbruck Hauptbahnhof. Zudem war die Einrichtung eines Schienenersatzverkehrs wegen der Straßenverhältnisse nicht möglich.

Erst am Abend entspannte sich die Situation leicht. Laut dem Südtiroler Zivilschutz war ein Teil der Nordspur der Brennerautobahn wieder frei befahrbar. Gesperrt blieb die Nordspur jedoch ab der Einfahrt Bozen Süd.

Tirol hebt Fahrverbote auf

Um die Situation am Brenner zu entspannen, setzt das Amt der Tiroler Landesregierung die Lkw-Fahrverbote auf der Brenner- (A13) und der Inntalautobahn (A12) aus. Die zahlreichen auf der Südtiroler Brennerautobahn hängen gebliebenen Lkws und die damit verbundene „besondere Gefahrensituation“ hätten das notwendig gemacht, hieß es.

Probleme auch in Osttirol

Auch in Osttirol führten die starken Schneefälle zu Verkehrsproblemen. Die Felbertauern-Mautstraße war wegen Lawinengefahr zwischen Matrei und Mittersill unpassierbar. Auch auf der Bahnverbindung zwischen Innichen und Sillian ging vorerst nichts mehr – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Brennerautobahn wegen Lawine gesperrt

Das Winterwetter sorgt neuerlich für Behinderungen. In Südtirol ist die Brennerautobahn wegen einer Lawine gesperrt.

Über Nacht fielen in Süd- und Osttirol gebietsweise bis zu 80 Zentimeter Neuschnee. Zudem verfrachtete der stürmische Wind den Neuschnee und teilweise auch den Altschnee. Die Experten stuften die Lawinengefahr als groß, also mit Stufe vier der fünfteiligen Gefahrenskala ein. Sperren exponierter Verkehrswege könnten dadurch nötig werden. Für Touren und Variantenabfahrten waren die Verhältnisse sehr gefährlich.

Stau auf der A13 , der Brennerautobahn
APA/Zeitungsfoto.at/Daniel Liebl
Reisende brauchten viel Geduld am Brenner

Der Südtiroler Zivilschutz riet Reisenden im Pustertal und den Seitentälern, ihre Abreise später anzutreten. Keinesfalls soll auf die Brennerautobahn (A22) gefahren werden. Die Einsatzkräfte waren damit beschäftigt, die Insassen hängen gebliebener Fahrzeuge zu versorgen und zu bergen. Laut italienischen Medienberichten saßen auf der Brennerautobahn viele Menschen in ihren Autos fest.

Unwetter in ganz Italien

Während heftige Schneefälle im Trentino bzw. in Südtirol erneut zu Problemen geführt haben, sind auch mehrere andere Regionen in Nord- und Mittelitalien mit Winterwetter konfrontiert. Schneefälle belasteten den Verkehr auf mehreren Autobahnen in der Lombardei, in der Emilia Romagna und im Piemont. In Venetien und in der Lombardei wurden einige Straßen wegen Lawinengefahr gesperrt.

Ein Zug entgleiste zwischen den Bahnhöfen von Treviso und Castelfranco Veneto, was zu erheblichen Problemen im Bahnverkehr in der Region Venetien führte, berichteten am Samstag lokale Medien. In Venedig kam es zu Hochwasser. Der Pegel erreichte Samstagfrüh eine Höhe von 113 Zentimetern, wie das örtliche Gezeiten-Überwachungszentrum mitteilte. Weil einige Straßen und Plätze überschwemmt waren, wateten manche Touristen gar barfuß durch das Wasser. Erdrutsche und Überschwemmungen gab es in Ligurien, in der Toskana und in Umbrien. In der Provinz Lucca mussten vier Häuser wegen Erdrutschgefahr evakuiert werden.