Wieder „Gelbwesten“-Proteste in Frankreich

Tausende „Gelbwesten“ sind gestern wieder in verschiedenen Städten Frankreichs auf die Straße gegangen. Viele protestierten dabei auch gegen das aus ihrer Sicht brutale Vorgehen der Polizei, nachdem zahlreiche Demonstrierende seit Beginn der Protestbewegung im November bei Zusammenstößen verletzt worden waren. Landesweit gingen nach Angaben des französischen Innenministeriums 58.600 „Gelbwesten“, davon 10.500 in Paris, auf die Straße – und damit deutlich weniger als in den Vorwochen.

In Paris zeigten Fernsehbilder kleinere Konfrontationen mit der Polizei. Es wurden Parolen gegen Präsident Emmanuel Macron gerufen, einige sangen die französische Nationalhymne. Einige trugen Augenklappen, um an Verletzte zu erinnern, die bei Protesten ein Auge verloren hatten. Laut einem Bericht der Zeitung „Liberation“ gab es 14 solche Fälle.

Tags zuvor hatte das oberste französische Verwaltungsgericht einen Antrag zurückgewiesen, der Polizei den Einsatz von Gummigeschossen zu untersagen. Die Menschenrechtsbeauftragte des Europarates, Dunja Mijatovic, hatte sich Anfang der Woche besorgt über die Zahl und Schwere der Verletzungen als Folge staatlicher Gewalt geäußert.