Australien holt Kinder aus umstrittenem Lager in Nauru

Nach scharfer Kritik von Menschenrechtlern und Menschenrechtlerinnen verzichtet Australien auf die Internierung von Flüchtlingen im Kindesalter in seinen umstrittenen Lagern auf abgelegenen Pazifikinseln. Von den 109 Kindern, die noch vor einem halben Jahr in dem Flüchtlingscamp im Inselstaat Nauru festgehalten wurden, seien nur noch vier dort, und ihre Abreise stehe bevor, so Premierminister Scott Morrison heute.

Flüchtlingscamp auf der Pazifikinsel Nauru
APA/AFP/Mike Leyral

Nach Australien dürften die Kinder allerdings nicht: Sie würden in aufnahmebereite Drittstaaten gebracht. Die letzten vier Kinder könnten mit ihren Familien in die USA ausreisen, kündigte Morrison an.

Australien wird wegen seiner harschen Politik zur Abschreckung von Flüchtlingen im In- und Ausland kritisiert. Das Land verlegt alle Flüchtlinge, die per Boot nach Australien zu kommen versuchen und dabei aufgegriffen werden, in Lager in den Pazifikstaaten Nauru und Papua-Neuguinea. Dort werden sie festgehalten, bis ihre Asylgesuche in Australien geprüft sind.