Van der Bellen in Israel: Aufruf zu Frieden und Verständigung

Bundespräsident Alexander Van der Bellen will das gute Verhältnis zu Israel und Palästina weiter verbessern und „auf neue Stufen heben“. Dies erklärte Van der Bellen heute zu Beginn seines Staatsbesuchs in Jerusalem. Vor allem das Verhältnis zu Israel sei wegen Österreichs Mitverantwortung an der Schoa und dem Umgang mit dieser Vergangenheit nicht immer friktionsfrei gewesen.

Seit 1993, als sich der damalige Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ) bei einer Rede in Israel erstmals zu Österreichs Mitverantwortung bekannt hatte, habe sich das Verhältnis aber deutlich verändert und verbessert. Für Van der Bellen ist es bereits der dritte Besuch in Israel. Heute besichtigte der Bundespräsident die Altstadt von Jerusalem: Grabeskirche, Erlöserkirche, Klagemauer, Via Dolorosa und ein Empfang im österreichischen Hospiz standen auf dem Programm.

„Jerusalem ist ein Mikrokosmos“

Das bei Staatsbesuchen übliche Ritual an der Klagemauer absolvierte Van der Bellen gemeinsam mit Oskar Deutsch, dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG). Beim Empfang im österreichischen Hospiz brach Van der Bellen eine Lanze für Frieden und Verständigung im Nahen Osten.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Gattin Doris Schmidauer während eines Besuchs der Altstadt in Jerusalem
APA/Robert Jaeger

„Jerusalem, das ist ein Mikrokosmos, das ist eine Stadt die Juden, Christen und Muslimen heilig ist. Als Österreicher sind wir mit dem Satz: Österreich, das ist die kleine Welt, in der die Große ihre Probe hält sehr vertraut. Jerusalem ist auch so eine Welt. Es wäre doch etwas Wunderbares, wenn es gerade hier in Jerusalem, dem Ort, der drei Weltreligionen heilig ist, gelänge, Frieden zu schaffen“, so Van der Bellen.