Hahn fordert Serbien und Kosovo zu „Waffenstillstand“ auf

EU-Nachbarschaftskommissar Johannes Hahn hat laut der Tageszeitung „Koha Ditore“ von heute Serbien und den Kosovo zu einem „Waffenstillstand“ und zum Verzicht auf alle provokative Aktionen und Schritte aufgefordert, die zur Zunahme von Spannungen und Verhinderung des Handels führen.

Beide Seiten sollen demnach, wie der TV-Sender „N1“ auf Serbisch berichtete, vorläufig alle Aktionen stoppen, die den wechselseitigen Handel verhindern. Das würde den Normalisierungsdialog zwischen Belgrad und Prishtina wiederbeleben. Der von der EU initiierte Dialog liegt seit längerer Zeit auf Eis.

Serbien nicht zu Verhandlungen bereit

Belgrad ist derzeit zu keinen Verhandlungen mit Prishtina bereit, solange die von der kosovarischen Regierung im November verhängten drastischen Zölle für Waren aus Serbien in Kraft sind. Eine weitere Streitfrage tauchte am Wochenende auf: Das kosovarische Parlament hatte in der Nacht auf gestern nämlich eine neue Satzung für den Minenkomplex Trepca erlassen.

Nach Deutung Belgrads würde das die Verstaatlichung auch jener Betriebsteile bedeuten, die im Norden des Kosovo liegen und derzeit eine serbische Geschäftsführung haben. Betroffen dürften demnach mehr als 3.000 serbische Arbeitnehmer sein, hieß es.