„El Chapo“-Prozess: Jury zog sich zu Beratungen zurück

Im US-Prozess gegen den mexikanischen Drogenboss Joaquin „El Chapo“ Guzman hat sich nach dreimonatiger Verhandlung die Jury zu ihren Beratungen über das Urteil zurückgezogen. Der New Yorker Richter Brian Cogan gab den zwölf Geschworenen gestern noch diverse Instruktionen, bevor sie ihre Beratungen begannen. Deren Dauer ist keine zeitliche Grenze gesetzt.

Gerichtszeichnung
AP/Elizabeth Williams

Lebenslange Haftstrafe droht

Guzman ist unter anderem wegen Drogenschmuggels, Waffenhandels und Geldwäsche angeklagt. Laut Anklage soll das Sinaloa-Kartell unter seiner Führung zwischen 1989 und 2014 fast 155 Tonnen Kokain und große Mengen anderer Drogen in die USA geschmuggelt haben. Der 61-Jährige muss mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen.

Der von starken Sicherheitsvorkehrungen begleitete Prozess gegen „El Chapo“ hatte Anfang November begonnen. Während des Mammutverfahrens ließ die Staatsanwaltschaft mehr als 50 Zeugen vorladen. Außerdem bot sie Hunderte Dokumente und Dutzende abgehörte Telefonate auf. Viele Zeugen schilderten bis in die grausigsten Details die Gewalttaten des mächtigen Drogenkartells. Auch beschrieben sie, wie das Kartell mexikanische Polizisten, Militärs und Regierungsmitarbeiter bestach.