Erdogan droht USA mit Angriff auf Kurdenmiliz

Die türkische Regierung hat erneut mit einer Offensive gegen kurdische Truppen in Nordsyrien gedroht, sollte es nicht bald Fortschritte mit einer zwischen Ankara und Washington diskutierten Pufferzone an der Grenze geben.

„Sollte Amerika seine Versprechen an uns nicht einhalten und die Region von Terroristen nicht säubern und keinen Beitrag für eine von der Türkei kontrollierte Sicherheitszone leisten, dann müssen wir uns eben selbst helfen“, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan heute vor Abgeordneten seiner AK-Partei.

Die Türkei fordert eine Pufferzone entlang der türkisch-syrischen Grenze schon seit Jahren. Die Türkei betrachtet die auf syrischer Seite aktive Kurdenmiliz YPG als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit als Terroristen.

USA wollen Angriff verhindern

Für die USA wiederum sind sie wichtige Verbündete im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). US-Präsident Donald Trump hatte das Thema Pufferzone wieder aufs Tapet gebracht, nachdem er angekündigt hatte, die US-Soldaten aus Syrien abzuziehen. Die USA wollen einen Angriff auf ihre kurdischen Alliierten verhindern.

In einem Bericht des „Wall Street Journal“ hieß es jüngst, die US-Regierung hoffe, eine „Koalition westlicher Verbündeter“ davon zu überzeugen, die Verantwortung für Nordsyrien zu übernehmen. Erdogan sagte allerdings, die Türkei werde eine „Sicherheitszone“ nur akzeptieren, wenn sie von der Türkei kontrolliert und von anderen Ländern nur logistisch unterstützt werde.

Am 14. Februar steht in Sotschi ein weiterer Syrien-Gipfel mit der Türkei, dem Iran und Russland bevor.