Britische IS-Geisel offenbar am Leben

Der britische Journalist John Cantlie, der 2012 in Syrien entführt worden ist, ist offenbar noch am Leben. Das teilte Großbritanniens Minister für Sicherheit, Ben Wallace, heute bei einer Pressekonferenz mit. Cantile sei noch in Gefangenschaft der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), hieß es.

Der Kriegsfotograf berichtete über den Bürgerkrieg in Syrien, als er zusammen mit dem US-amerikanischen Journalisten James Foley vor mehr als sechs Jahren entführt wurde. Foley wurde 2014 von den Islamisten geköpft, das Video wurde über Soziale Netzwerke verbreitet.

Öfters in IS-Propagandavideos zu sehen

Sicherheitsminister Wallace erklärte, dass Großbritannien grundsätzlich kein Lösegeld für britische Geiseln zahlt. Er nannte Cantlie die „prominenteste britische Geisel“. Und als er direkt gefragt wurde, ob Cantlie noch am Leben ist, bejahte der Politiker die Frage. Nähere Angaben machte Wallace laut Medienangaben nicht.

Seit seiner Entführung ist Cantlie mehrmals in Propagandavideos des IS zu sehen gewesen. Der Fotojournalist musste in einem Video wie ein Reporter über verschiedene Themen wie Unterricht und Bildung, Drohnenangriffe und die islamische Rechtsprechung Scharia sprechen.

Zweimal in Syrien entführt

Zuletzt war Cantlie in einem Video Mitte Dezember 2016 zu sehen, das angeblich an der „Front“ des Kampfes um Mosul gedreht wurde. Darin sagte er: „Wir befinden uns im Zentrum von Mosul ein Stück weiter östlich, und hinter mir sieht es aus wie eine Szene aus einem Steven-Spielberg-Film, nur dass dies die Wirklichkeit ist.“

Cantlie wurde in Syrien gleich zweimal entführt. Im Juli 2012 wurde er gemeinsam mit dem niederländischen Fotografen Jeroen Oerlemandem gekidnappt, aber von Rebellen befreit worden. Im November desselben Jahres geschah dann die zweite Entführung durch Dschihadisten, die ihn offenbar der Terrormiliz IS übergaben.