Venezuelas Opposition: Armee blockiert Grenze zu Kolumbien

Vor einer geplanten internationalen Hilfslieferung haben venezolanische Soldaten nach Oppositionsangaben einen Grenzübergang zu Kolumbien blockiert. Ein Tanklastwagen und ein riesiger Container versperrten gestern die Tienditas-Brücke zwischen den Nachbarstaaten, wie Medien berichteten.

Grenze zwischen Venezuela und Kolumbien
APA/AFP/Edinson Estupinan

Der oppositionelle Abgeordnete Franklyn Duarte sagte, der Übergang zwischen der venezolanischen Stadt Urena und der kolumbianischen Stadt Cucuta werde von Angehörigen der venezolanischen Streitkräfte blockiert.

Mehrere Länder sagten Guaido Unterstützung zu

Die geplante Hilfslieferung war vom selbst ernannten venezolanischen Übergangspräsidenten Juan Guaido koordiniert worden. Staatschef Nicolas Maduro lehnt solche Lieferungen strikt ab. Er bezeichnet sie als Vorwand, um den Boden für eine von den USA angeführte Militärinvasion zu bereiten. In Venezuela herrscht als Folge der politischen und wirtschaftlichen Krise ein extremer Mangel an Nahrungsmitteln und Medikamenten.

Guaido hatte sich laut einem Tweet gestern mit Bürgermeistern getroffen, um die Einfuhr geplanter Hilfsleistungen aus dem Ausland zu planen. Sie sollten diejenigen erreichen, „die in einer kritischen Lage“ leben, sagte Guaido. Die USA, Kanada, die EU und Deutschland haben dem Krisenland Venezuela Hilfe zugesagt. Zu den dringend benötigten Hilfsgütern gehören Nahrungsmittel und Medikamente. Sie sollen Venezuela über die Nachbarländer Kolumbien und Brasilien erreichen.

Guaido fordert erneut Neuwahl

Guaido untermauerte indes seine Forderung einer Absetzung von Maduro und einer baldigen Neuwahl. Der Weg seines Landes sei „klar von Anfang an“, schrieb der Oppositionspolitiker auf Twitter. Drei Schritte listete der Parlamentsvorsitzende auf: „1. Die Unterdrückung beenden. 2. Übergangsregierung. 3. Freie Wahlen.“ Daran arbeite man täglich.

Maduro verbreitete unterdessen Tweets seines Außenministers Jorge Arreaza mit Kritik an US-Präsident Donald Trump mit dem Hashtag „#TrumpLies“ („Trump lügt“). „32 Millionen Menschen in den USA haben noch keine Krankenversicherung“, hieß es darin etwa. Oder: „Mehr als 2.737 Kinder wurden zwischen Juni 2017 und November 2018 an der US-Grenze willkürlich von ihren Eltern getrennt.“