Ein Foto von Emiliano Sala mit einer Blume auf dem Rasen
AP/PA/Mark Kerton
Nach Absturz

Leiche von Fußballer Sala identifiziert

Der argentinische Fußballer Emiliano Sala ist tot. Die in der Nacht auf Donnerstag geborgene Leiche ist jene des Fußballers, bestätigte die englische Polizei Donnerstagnacht. Nach einer Untersuchung der Gerichtsmedizin im südenglischen Portland gebe es keine Zweifel mehr.

Salas Angehörige seien bereits informiert worden, so die Polizei. Die Ermittlungen zu den Umständen seines Todes liefen weiter. Die einmotorige Propellermaschine mit dem 28-jährigen Fußballer und seinem Piloten David Ibbotson war am 21. Jänner rund 20 Kilometer nördlich der Kanalinsel Guernsey über dem Ärmelkanal vom Radar verschwunden. Sala wollte von Frankreich aus zu seinem neuen Verein Cardiff City nach Wales fliegen.

In der später auf dem Meeresgrund georteten Maschine wurde dann die Leiche entdeckt. In der Nacht auf Donnerstag wurde der Leichnam bei „schwierigen Bedingungen“ aus dem Wrack geholt, wie die britische Behörde für die Untersuchung von Luftfahrtunglücken (AAIB) mitteilte. Die Operation sei „so würdevoll wie möglich“ verlaufen.

Geo Ocean II
APA/AFP
Die „Geo Ocean III“ im Bergungseinsatz

Versuche, das Flugzeug zu bergen, blieben bisher allerdings erfolglos, zuletzt unter anderem wegen schlechter Wetterbedingungen. Die Maschine soll sich im Ärmelkanal in einer Tiefe von rund 67 Metern nördlich der Kanalinsel Guernsey befinden.

Streit um Ablösesumme für Sala

Um die vereinbarte Ablösesumme für den den 28-Jährigen, der zuletzt für den FC Nantes gespielt hatte, ist unterdessen ein Streit entbrannt. Der französische Verein versucht, die vereinbarte Ablösesumme von 17 Millionen Euro vom Premier-League-Club Cardiff City offenbar möglichst rasch einzutreiben. Nach Informationen der BBC verlangt der FC Nantes binnen zehn Tagen die Zahlung der ersten Ablöserate von Cardiff City für Sala, der erst am 19. Jänner zum Premier-League-Club wechselte.

Nantes-Spieler
AP/Thibault Camus
Spieler von Nantes gedenken ihres verunglückten Ex-Kollegen

Cardiff-Boss Mehmet Dalman bestätigte am Mittwochabend gegenüber der „L’Equipe“ die Forderung, die sich auf sechs Millionen Euro beläuft. Dalman sagte, dass er aus „Respekt vor der Familie“ nicht mehr ins Detail gehen wolle. Auf die Frage, was er vom Verhalten des FC Nantes halte, sagte er: „Ich möchte das wirklich nicht kommentieren.“

Cardiff will zuerst offene Fragen klären

Dalman stellte klar, dass man sämtlichen vereinbarten finanziellen Verpflichtungen nachkomme, allerdings zuerst die komplette Aufklärung des Unglücks und seiner Umstände abwarten wolle. Für den Premier-League-Verein gebe es noch einige offene Fragen, etwa wem das Kleinflugzeug gehörte und warum Sala auf diesem Weg nach Cardiff reisen wollte, obwohl ihm ein Linienflug angeboten wurde. Auch ob Sala zum Zeitpunkt seines Verschwindens bereits als Cardiff-Spieler bei der Premier League gemeldet war, gehöre aus Versicherungsgründen geklärt.

Berichten zufolge haben die Franzosen zwei Rechtsanwälte mit der Auslotung juristischer Schritte gegen die Waliser beauftragt und ein zehntägiges Ultimatum für die Zahlung gesetzt. Zudem erwägt der Verein angeblich die Einschaltung des Fußballweltverbandes (FIFA).

Der FC Girondins Bordeaux, der Trainingsclub von Sala, der ihn im Sommer 2015 an Nantes vergeben hatte, muss die Hälfte der 17 Millionen Euro der Überweisung erhalten. Der Argentinier wechselte im Sommer 2015 für eine Million Euro von Bordeaux nach Nantes, wo er zu einem der torgefährlichsten Spieler der Ligue 1 avancierte. Die damals geringe Ablöse war an eine Weiterverkaufsbeteiligung gekoppelt.