Tajani entschuldigt sich für revisionistische Aussagen

Nach dem heftigen Protest aus Slowenien und Kroatien wegen Aussagen von EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani bei einer Gedenkfeier für die Opfer von Kriegsverbrechen des Zweiten Weltkriegs hat sich dieser erneut entschuldigt. In einer Aussendung, die gestern in kroatischen Medien zitiert wurde, bedauerte Tajani die Wahl seiner Worte.

„Ich bedauere es aufrichtig, Worte verwendet zu haben, die ihre Mitbürger gekränkt haben könnten und so aufgenommen wurden, als würden sie eine Form von territorialem Anspruch implizieren. Das war, seien sie versichert, weder meine Intention noch meine Meinung“, sagte der EU-Parlamentspräsident.

„Italienisches Istrien und Dalmatien“

Der Italiener hatte bei einer Gedenkfeier für die Opfer der Foibe-Massaker (1943–1945) in Basovizza bei Triest am Sonntag von „Tausenden unschuldigen Opfern“ gesprochen, die von jugoslawischen Partisanen getötet wurden, „weil sie Italiener waren“. Kroatien und Slowenien warfen ihm deshalb Geschichtsrevisionismus vor. Insbesondere empörte Tajani damit, dass er ausrief: „Es lebe Triest. Es lebe das italienische Istrien, es lebe das italienische Dalmatien und die italienischen Exilierten.“

Eine erste Erklärung des EU-Parlamentspräsidenten am Montag, in der Tajani bedauerte, missverstanden worden zu sein, konnte die Wogen nicht glätten. Gestern forderten Abgeordnete der Europäischen Volkspartei (EVP) aus Kroatien und Slowenien eine eindeutige Entschuldigung des konservativen Politikers und den Widerruf seiner Aussagen. Slowenische Sozialdemokraten forderten seinen Rücktritt.