Kurz traf in Japan Premier Abe

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat heute seine Ostasienreise in Japan fortgesetzt. In Tokio empfing ihn Premierminister Shinzo Abe. Beide waren sich nach ihrem Gespräch einig, dass das am 1. Februar in Kraft getretene Handelsabkommens der EU mit Japan (JEFTA) neue Impulse zur Stärkung der bilateralen Handelsbeziehungen geben sollte.

Wie schon Kurz’ Besuch gestern in Südkorea steht auch die Visite in Japan vor allem im Zeichen der Wirtschaftsbeziehungen sowie des Austausches im Wissenschafts- und Technologiebereich. Kurz wird von ÖVP-Wissenschaftsminister Heinz Faßmann und Technologieminister Norbert Hofer (FPÖ) begleitet.

Zweitgrößter Markt für Österreich in Asien

Hinter China ist Japan der zweitgrößte Markt für Exportgüter und -dienstleistungen österreichischer Firmen in Asien. Die Außenhandelsbilanz mit Japan ist aus österreichischer Sicht negativ. Österreich exportierte laut Wirtschaftskammer 2017 in einem Ausmaß von 767 Millionen Euro weniger nach Japan als es von dort importierte. Durch JEFTA wurden die Zölle und andere Handelshemmnisse zwischen den EU-Staaten und Japan nahezu vollständig abgebaut.

Thema zwischen Abe und Kurz waren auch die Europa- sowie die Weltpolitik. Abe ersuchte bei einem gemeinsamen Auftritt mit Kurz vor der Presse, bei dem keine Fragen zugelassen waren, die Auswirkungen des Brexits zu minimieren. Mit der Aussage „Ein ‚No Deal‘-Brexit sollte vermieden werden“, unterstützte der japanische Premier die Linie des Bundeskanzlers. Entlang des Kurses Österreichs sprach sich Abe auch dafür aus, die Integration der Westbalkan-Staaten in die EU voranzutreiben.

Treffen auch mit Kronprinz

Beide Regierungschefs unterstrichen ferner ihren Willen, sich für eine atomwaffenfreie Welt einzusetzen. Zuvor war Kurz von Kronprinz Naruhito (58), der in zweieinhalb Monaten den Kaiserthron besteigen soll, in Audienz empfangen worden.

Naruhito und Kurz besprachen einerseits die Verantwortung, die auf den Kronprinzen zukommt, sowie das 150-Jahr-Jubiläum der Beziehungen zwischen Österreich und Japan. Kurz stattete in Tokio außerdem dem Honda-Konzern einen Besuch ab. Honda ist nicht nur der größte Motorenhersteller der Welt, Honda ist auch in der Robotertechnologie tätig.