Gewalt bei Protesten vor Regierungssitz in Tirana

Tausende Menschen haben heute in der albanischen Hauptstadt Tirana teils gewaltsam gegen den sozialistischen Ministerpräsidenten Edi Rama protestiert. Die Polizei ging mit Wasserwerfern und Tränengas gegen Demonstranten vor, als diese die weiträumig vor dem Regierungssitz aufgestellten Absperrungen durchbrachen, wie AFP-Reporter berichteten. Die Demonstranten drangen nicht in den Regierungssitz ein, sondern wurden vorher von der Polizei gestoppt.

Demonstranten in Tirana
AP/Hektor Pustina

Rund hundert Demonstranten bewarfen den Regierungssitz mit Rauchbomben und Steinen, mehrere Fensterscheiben gingen dabei zu Bruch. Mehrere Demonstranten drückten die Haupteingänge ein und stürmten in das Gebäude, bevor sie von der Polizei gestoppt wurden. Zwei Polizisten mussten laut Gesundheitsministerium mit Verletzungen ins Krankenhaus, vier Demonstranten wurden wegen Atembeschwerden behandelt.

Zu der Kundgebung aufgerufen hatten rechte und linke Oppositionsparteien. Sie werfen Ramas Regierung Korruption und Verbindungen zum organisierten Verbrechen vor und verlangen die Bildung einer Expertenregierung, die dann Neuwahlen organisieren soll.