„FT“: Huawei für London „überschaubares Risiko“

Die britische Regierung steht offenbar davor, ihre Linie gegenüber dem chinesischen Netzausrüster und Handyhersteller Huawei zu ändern. Wie die „Financial Times“ heute berichtet, sei Huawei ein „überschaubares Risiko“ beim 5G-Netzausbau. Sie beruft sich dabei auf Aussagen von Quellen innerhalb des Nationalen Cybersicherheitszentrums (NCSC).

Der Kurswechsel dürfte ein Schlag für die USA sein: Vor allem in den vergangenen Monaten machte die US-Regierung Stimmung gegen den chinesischen Hersteller und forderte Partner dazu auf, Huawei wegen Sicherheitsbedenken vom Netzausbau des neuen Mobilfunkstandards auszuschließen.

Entscheidung möglicherweise wegweisend

Die Entscheidung Großbritanniens könnte dabei wegweisend werden: Als Mitglied der „Five Eyes“, einer Geheimdienstallianz der USA mit Großbritannien, Australien, Kanada und Neuseeland sei die Entscheidung besonders „gewichtig“, so eine Person, die mit der Debatte vertraut ist.

Andere Staaten könnten argumentieren, dass das Vertrauen Großbritanniens in Huawei ausreiche, um die Öffentlichkeit und auch die US-Regierung davon zu überzeugen, dass man mit dem Risiko umgehen könne, solange man sich an die Vorgaben Londons halte.

Pence warnte vor Huawei

Erst tags zuvor sagte US-Vizepräsident Mike Pence, dass Huawei eine Gefahr darstelle, weil es ein Gesetz in China gebe, das dem Hersteller vorschreibe, Daten mit der chinesischen Regierung zu teilen. Auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte, man nehme die Sicherheitsbedenken rund um Huawei „sehr ernst“.

Das NCSC widersprach der Darstellung der „Financial Times“, dass das Risiko ausgehend von Huawei überschaubar sei, nicht. Im Frühling wolle die britische Regierung über den Netzausbau entscheiden, bis dahin werde der Abschlussbericht Informationen beinhalten, wie man mit möglichen Risiken umgehen könne, so die „Financial Times“.