UNO ruft zu Truppenabzug aus Häfen im Jemen auf

Der UNO-Sondergesandte für den Jemen hat heute die Kriegsparteien aufgerufen, sofort mit dem Truppenabzug aus einigen der wichtigsten Häfen des Landes zu beginnen. Am Wochenende hatte sich die Regierung im Jemen mit den schiitischen Huthi-Rebellen auf diesen Schritt geeinigt, um die Ende 2018 in Stockholm vereinbarte Waffenruhe in der Praxis umzusetzen.

Der Sondergesandte Martin Griffiths äußerte die Hoffnung, damit ein Ende des seit vier Jahren andauernden Konflikts einzuleiten, den die Vereinten Nationen als derzeit schlimmste humanitäre Katastrophe weltweit betrachten.

Einigung auf Waffenruhe

Beide Konfliktparteien hatten sich bei ihren Gesprächen in Hodeida darauf geeinigt, die zwischenzeitlich immer wieder gebrochene Waffenruhe doch noch umzusetzen und ihre Truppen aus der Hafenstadt abzuziehen. Von dort gelangt der größte Teil der Lieferungen für die notleidende Bevölkerung ins Land. Griffiths sagte, dass sich die Huthis zunächst von den Häfen Salif und Ras Isa zurückziehen würden, später auch aus Hodeida. Der Abzug könne sofort beginnen.

Am Wochenende war zudem eine Übereinkunft erzielt worden, dass die Truppen der von Saudi-Arabien angeführten Regierungskoalition im Gegenzug den östlichen Stadtrand von Hodeida abgeben. Bisher hatten beide Kriegsparteien sich gegenseitig beschuldigt, die in Stockholm vereinbarte Waffenruhe zu verletzen.

Laut UNO zehn Millionen Menschen vom Hungertod bedroht

Jemen ist eines der ärmsten Länder der arabischen Welt und leidet seit 2014 unter dem Konflikt zwischen den von Saudi-Arabien unterstützten Truppen und den vom saudischen Erzrivalen Iran geförderten Rebellen. Laut UNO sind zehn Millionen Menschen vom Hungertod bedroht, 80 Prozent der Bevölkerung benötigen dringend Hilfe.