Ungarn will diplomatische Vertretung in Jerusalem öffnen

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat die Eröffnung einer ungarischen „Handelsvertretung mit diplomatischem Status“ in Jerusalem angekündigt. Sein Land werde dann „auch eine offizielle Vertretung in Jerusalem haben“, sagte Orban gestern nach einem Treffen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu.

„Ich hoffe, dass das ein guter Schritt zu einer weiteren Verbesserung der Beziehungen zwischen dem israelischen Volk und Ungarn sein wird.“ Mit der Ankündigung unterstützt Ungarns Regierung die israelische Seite im Streit mit den Palästinensern.

Netanjahu sprach von einer „sehr wichtigen Errungenschaft“. Die Slowakei wolle außerdem ein Innovations- und Kulturzentrum in Jerusalem eröffnen. Tschechien plane unterdessen die Eröffnung eines tschechischen Hauses in Jerusalem.

Streit zwischen Polen und Israel geht weiter

Ein ursprünglich für Dienstag in Jerusalem geplanter Gipfel Israels mit den Ländern der Visegrad-Gruppe – Polen, Tschechien, Ungarn und der Slowakei – fand nach der Absage Polens nicht statt. Polen hatte nach Äußerungen des neu ernannten israelischen Außenministers Israel Katz seine Teilnahme am Gipfel der Visegrad-Staaten in Israel abgesagt. Hintergrund ist ein Streit beider Länder über die Frage, ob Polen während des Zweiten Weltkrieges mit den NS-Besatzern kollaboriert haben.

Netanjahu traf stattdessen neben Orban auch den slowakischen Regierungschef Peter Pellegrini sowie den tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babis zu bilateralen Gesprächen.