Zehntausende Menschen in Berlin ohne Strom und Heizung

Tausende Menschen im Berliner Südosten hoffen, im Laufe des heutigen Tages wieder Strom zu bekommen. Seit gestern 14.00 Uhr ist der Stadtteil Köpenick der deutschen Hauptstadt von der Versorgung abgeschnitten, mehr als 30.000 Haushalte und 2.000 Gewerbebetriebe sind betroffen. Grund des Blackouts sind nach Angaben der Senatsverwaltung Bauarbeiten an einer Brücke.

Stromausfall in Berlin
APA/dpa/Jšrg Carstensen

Ein Sprecher sagte am Abend, eine Bohrung habe dort eine wichtige Stromleitung zerstört. Wegen des folgenschweren Stromausfalls bleiben heute auch Schulen und Kindergärten in den betroffenen Ortsteilen geschlossen. „Das ist eine hoch anspruchsvolle Tätigkeit, die einfach Zeit benötigt. Deshalb dauert dieser Stromausfall auch deutlich länger, als es bei anderen Stromausfällen der Fall ist“, sagte ein Sprecher des Energiekonzerns Vattenfall. Die Prognose: Gegen 15.00 Uhr soll der Strom wieder fließen.

Sondereinheiten der Polizei

Um in Notfällen besser für die betroffenen Menschen erreichbar zu sein, griff die Berliner Polizei in der Nacht zu ungewöhnlichen Maßnahmen: Zum einen seien deutlich mehr Polizisten im Einsatz, um für die Bevölkerung ansprechbar zu sein. „In der Gegend sind viele Streifenwagen unterwegs“, sagte eine Sprecherin. Zum anderen schickte die Polizei am späten Abend vier Fahrzeuge nach Köpenick, die dort als „stationäre Wachen“ dienen sollten.

In mehreren tausend Haushalten war es nicht nur dunkel, sondern auch kalt: Wegen des Blackouts gingen die beiden Blockheizkraftwerke in Köpenick und Friedrichshagen vom Netz: „Die Wiederversorgung der rund 5.000 betroffenen Haushalte mit Wärme kann erst nach der Wiederversorgung mit Strom erfolgen“, twitterte Vattenfall.

Teilweise fielen auch der Mobilfunk und das Festnetz aus. Außerdem liegt das Krankenhaus Köpenick in dem betroffenen Gebiet, das – wie auch beispielsweise das Bürgeramt – telefonisch nicht erreichbar war. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk richteten eine zusätzliche Notstromversorgung ein, um Schlimmeres im Krankenhaus zu verhindern. Einige Patienten von besonders sensiblen Stationen wurden in andere Kliniken umgesiedelt.