Ukrainer erinnerten an Opfer der Maidan-Proteste

Mit Gebeten und Trauerveranstaltungen haben Hunderte Menschen in Kiew am fünften Jahrestag der blutigen Eskalation der prowestlichen Proteste an die Todesopfer erinnert. Sie legten an der zentralen Allee unweit des Unabhängigkeitsplatzes (Maidan) Blumen nieder und stellten Windlichter auf. Landesweit wurden Fahnen an Regierungsgebäuden auf halbmast gesetzt.

Trauerveranstaltung in Kiew
AP/Evgeniy Maloletka

„Die Ukrainer werden niemals diejenigen vergessen, die für Freiheit und die europäische Zukunft unseres Landes gefallen sind“, twitterte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko. Der Ex-Boxer gehörte zur politischen Führung der Proteste und wurde nach dem Machtwechsel zum Bürgermeister der Hauptstadt gewählt. Präsident Petro Poroschenko hatte bereits am Vortag in einer Sondersitzung des Parlaments zusammen mit EU-Ratspräsident Donald Tusk an die Ereignisse erinnert.

Seit 2015 wird in der Ukraine am 20. Februar offiziell der „Helden der Himmlischen Hundertschaft“ gedacht. Knapp drei Monate lang demonstrierten im Winter 2013/2014 Hunderttausende für eine EU-Annäherung. Mehr als 100 Menschen wurden dabei getötet, darunter auch knapp 20 Polizisten. Der Protest endete mit der Flucht von Präsident Wiktor Janukowitsch ins benachbarte Russland. Moskau annektierte anschließend die ukrainische Schwarzmeerhalbinsel Krim und unterstützt bis heute Separatisten in der Ostukraine.