2.000 Menschen verlassen letzte IS-Bastion in Syrien

Zahlreiche Zivilisten und Familienangehörige von IS-Kämpfern haben gestern die letzte Bastion der Dschihadisten in Syrien verlassen können. Etwa 2.000 Menschen seien auf Lastwagen aus dem Gebiet gebracht worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Der Großteil seien Zivilisten und Familienangehörige von IS-Kämpfern gewesen. Aber auch 150 Kämpfer sollen darunter gewesen sein.

Lastwagen in Syrien
APA/AFP/Delil Souleiman

Etwa 30 Lastwagen der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) verließen den umzingelten Ortsteil von Baghus im Osten Syriens. Auch Kinder saßen auf den Ladeflächen, die Gesichter erschöpft und staubig. Die Fahrzeuge fuhren zunächst in Richtung eines improvisierten Lagers der kurdischen Kämpfer.

Irak verkündete bereits 2018 Sieg über IS

Die Syrischen Demokratischen Kräfte haben nach eigenen Angaben rund 500 IS-Kämpfer in dem Ort Baghus am Euphrat umzingelt. Er gilt als der letzte vom IS kontrollierte Ort in Syrien. Im benachbarten Irak hatte die irakische Regierung bereits im vergangenen Jahr den Sieg über die Terrormiliz verkündet. Allerdings kommt es auch dort weiterhin zu Anschlägen.

Ein SDF-Sprecher sagte, die von den USA angeführte Anti-IS-Koalition fliege weiter Luftangriffe auf die Verstecke der Dschihadisten. Bereits am Dienstag hatten rund 30 Personen das noch von den IS-Kämpfern gehaltene Gebiet verlassen können. Die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hatte zuvor ihre Sorge geäußert, dass Hunderte Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbraucht würden.