„Du Idiot“: Historiker bringt Fox-News-Moderator in Rage

Rutger Bregman hat international erstmals für Aufsehen gesorgt, als er am diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos der anwesenden Elite vorgeworfen hat, ihrer Steuerpflicht nicht nachzukommen. Nun macht der niederländische Historiker mit einem Auftritt beim konservativen US-Sender Fox News von sich reden, wie der britische „Guardian“ berichtete.

Er wurde letzte Woche von Tucker Carlson interviewt – allerdings wurde das Gespräch nicht veröffentlicht. Bregman hatte Carlson derart in Rage gebracht, dass der Moderator ihn einen „Idioten“ nannte und ihn anschrie: „Fick dich selbst!“ Auf Twitter fragte Bregman nun nach, warum die Ausstrahlung nicht erfolgt sei.

Fox News reagierte bisher nicht, die US-Medienwebsite NowThis gelangte aber in den Besitz der Aufnahmen. Darauf ist zwar nur der Historiker zu sehen, Carlsons Stimme ist aber deutlich zu hören. Das Interview begann herzlich, Carlson gratulierte Bregman dazu, auf die Heuchelei der Davos-Teilnehmer hingewiesen zu haben, „die Business fliegen, um über die globale Erwärmung zu reden“. Bregman sagte, er habe nur wiedergegeben, was die meisten Menschen auf der Welt denken.

„Ein von Milliardären finanzierter Millionär“

Die Situation wurde angespannt, als Bregman sagte, auch Fox News ignoriere die Steuerpflicht, denn „die Murdochs wollen, dass Sie Einwanderer zum Sündenbock machen, anstatt über Steuerumgehung zu sprechen“. Bregman beschuldigte Carlson, von der Familie Murdoch und dem Cato Institute gekauft worden zu sein, einem rechten Thinktank, dem Carlson bis 2015 angehörte, und „schmutziges Geld“ genommen zu haben. Der Moderator sei „ein von Milliardären finanzierter Millionär“ und „nicht Teil der Lösung“, sondern „Teil des Problems“.

Carlson, der während eines Großteils des Interviews kaum etwas sagte, verlor daraufhin die Nerven: „Warum fickst du dich nicht selbst, du Schwachkopf? Du bist ein Trottel. Ich habe versucht zuzuhören, aber du warst verflucht nervig.“ Am nächsten Tag auf Twitter gab Bregman bekannt, er habe beschlossen, das Interview an NowThis weiterzuleiten, weil „wir weiterhin über den korrumpierenden Einfluss von Geld in der Politik reden sollten. Es zeigt auch, wie wütend die Betroffenen werden, wenn man darüber spricht.“