„Empire“-Star Smollett soll Prügelattacke erfunden haben

Vom Opfer zum Beschuldigten: US-Schauspieler Jussie Smollett aus der Fernsehserie „Empire“ soll einen gegen ihn gerichteten rassistischen und homophoben Angriff erfunden haben. Nach der mutmaßlichen Falschaussage gegenüber Ermittlern wurde er festgenommen und sollte noch heute vor Gericht erscheinen, wie die Polizei in Chicago mitteilte.

Schauspieler Jussie Smollett
APA/AFP/Justin Tallis

Falschaussagen gegenüber der Polizei sind strafbar. Bei einer Verurteilung könnte Smollett eine Strafe von einem bis drei Jahren Haft drohen. Die Anwälte des 36-Jährigen kündigten an, ihn „aggressiv“ zu verteidigen und eine eigene Untersuchung des umstrittenen Falls zu starten. Zudem seien wahre und falsche Details an die Öffentlichkeit gelangt.

Der homosexuelle afroamerikanische Schauspieler hatte Ende Jänner bei der Polizei in Chicago erklärt, er sei von zwei Unbekannten angegriffen und rassistisch und homophob beleidigt worden. Die beiden hätten ihm ein Seil um den Hals gebunden und eine chemische Substanz auf ihn gekippt. Smollett, bekannt aus der Serie „Empire“ und dem Science-Fiction-Film „Alien: Covenant“, hatte auch öffentlich über die angebliche Attacke gesprochen.

Wachsende Zweifel

Zweifel seien nach der Festnahme zweier Brüder aufgekommen, berichteten nun US-Medien. Geprüft werde, ob Smollett die beiden für einen vorgetäuschten Angriff bezahlt habe. Die Polizei hatte keine Videoaufnahmen von Überwachungskameras in der Umgebung der vermeintlichen Attacke finden können, auch Zeugenaussagen gibt es Ermittlern zufolge nicht.

„Diese Lüge ist so schädlich“, hatte die feministische Autorin Roxane Gay vor einigen Tagen getwittert. Ihr sei unerklärlich, warum Smollett Menschen das Leben erschwere, die tatsächlich Opfer von Hassverbrechen werden. Zuvor hatten sich Prominente wie Ex-Vizepräsident Joe Biden, Schauspielerin Emma Watson und Sänger John Legend hinter Smollett gestellt.