Ketchup-Hersteller Kraft Heinz schreibt Milliarden ab

Der US-Lebensmittelgigant Kraft Heinz hat gestern eine Abschreibung über 15,4 Milliarden Dollar (13,6 Mrd. Euro) auf den Wert einiger seiner bekanntesten Marken bekanntgegeben. Deshalb rutschte der Konzern zum Ende des vergangenen Jahres tief in die roten Zahlen: Unter dem Strich stand ein Verlust von 12,6 Milliarden Dollar, wie Kraft Heinz bei der Vorstellung der Quartalsergebnisse mitteilte.

Dass einige Marken weniger wert sind, liegt vor allem am veränderten Konsumverhalten der Verbraucher. Da sich viele Menschen bewusster ernähren, musste der Konzern aus Chicago vor allem bei seinen Fleisch-, Wurst- und Fastfood-Marken sowie der Tiefgefrier- und Kühlgeschäftsparte in den Vereinigten Staaten und Kanada die Bilanz korrigieren.

Schreibt ein Unternehmen Werte ab, wird der daraus entstehende Verlust in der Bilanz gegen das Eigenkapital gerechnet – darunter leiden die Finanzen. Bei Kraft Heinz führten die Abschreibungen sowie schwache Gewinne im vierten Quartal zu einem Aktieneinbruch. Zu Börsenbeginn gab die Aktie gestern um über 27 Prozent nach.

Für Kraft Heinz sind die schlechten Nachrichten damit noch nicht vorbei: Bekannt wurde nun auch, dass die US-Börsenaufsicht SEC die Buchhaltungspraktiken in der Beschaffungsabteilung des Konzerns untersucht. Der Nahrungsmittelriese hat dazu nach eigenen Angaben bereits eine interne Untersuchung abgeschlossen, die die Bilanzen mit 25 Millionen Dollar belastete.