„El Chapo“-Anwälte wollen Prozesswiederholung

Nach der Verurteilung des mexikanischen Drogenbosses Joaquin „El Chapo“ Guzman wollen seine Anwälte den Strafprozess neu verhandeln lassen. Sie begründen ihren gestrigen Gerichtsantrag damit, dass mehrere der zwölf Geschworenen die Berichterstattung über den Prozess verfolgt und damit gegen Vorschriften verstoßen hätten.

Ob dieses Fehlverhalten ausreicht, um einen der größten Prozesse zu Drogenkriminalität in der Geschichte der USA neu aufzurollen, ist unklar. Die Jury hatte Guzman vor eineinhalb Wochen in allen zehn Anklagepunkten schuldig gesprochen. Der 61-Jährige muss damit lebenslang ins Gefängnis.

Richter Brian Cogan muss das Strafmaß noch offiziell verkünden. Guzmans Anwälte forderten nun zunächst eine Anhörung zu der strittigen Frage und müssten den Antrag auf Neuverhandlung dann bis kommenden Dienstag einreichen, sofern Cogan die Frist für diesen Antrag nicht verlängert.

Nach dem Urteil hatte einer der Geschworenen im Interview mit der Website „Vice News“ gesagt, dass er und andere Geschworenen sich im Prozess entgegen der Auflagen im Internet informiert hätten, darunter durch Tweets von Journalisten. Dort waren einige Details zu lesen, die nicht Gegenstand der Verhandlung im Gerichtssaal waren.