NEOS setzt auf Whistleblowing gegen „Korruption“ in WKÖ

NEOS wirft der Wirtschaftskammer (WKÖ) „strukturelle Korruption“ und „indirekte Parteienfinanzierung“ vor – allerdings „fehlen nach wie vor handfeste Belege dafür“, wie die Partei heute einräumte. Beweise für Misswirtschaft in der WKÖ will man nun über die neue Whistleblower-Plattform Wkoleaks.at sammeln, die NEOS-Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn heute präsentierte.

Die Wirtschaftskammer sitze auf einem Milliardenvermögen, das allerdings vielfach nicht zum Wohle ihrer „Zwangsmitglieder“ eingesetzt werde, kritisierten Schellhorn und UNOS (Unternehmerisches Österreich)-Bundessprecher Michael Schuster heute.

Die Wirtschaftskammer nehme jährlich 992,7 Mio. Euro an Zwangsbeiträgen ein und habe ein Vermögen von rund 1,5 Mrd. Euro angehäuft, doch würden die Beiträge „im Sumpf der Wirtschaftskammer versickern“, hieß es in einer Aussendung. So gebe es beispielsweise „Luxusbudgets“ für Betriebsausflüge der Wirtschaftskammer.

Kopf: „Anpatzen ohne Beleg“

Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf wies die Vorwürfe von NEOS als „untergriffigen Debattenstil“ zurück. „Da geht es nicht mehr um sachliche Kritik, sondern nur mehr um Beschimpfen und Vernadern“, sagte Kopf. Er verwies darauf, dass die Wirtschaftskammer nicht nur von einem internen Kontrollamt, sondern auch vom Rechnungshof geprüft werde.

Unzählige parlamentarische Anfragen von NEOS zur finanziellen Gebarung seien korrekt und transparent beantwortet worden. „Wenn es Mängel gibt, sind sie umgehend abzustellen. Das ist klar. Aber eine gesamte Organisation und damit ihre Funktionäre und Mitarbeiter ohne Beleg anpatzen zu wollen geht genauso wenig.“