Missbrauchsvorwürfe: R. Kelly plädiert auf nicht schuldig

US-Sänger R. Kelly hat nach Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs in zehn Fällen vor Gericht auf nicht schuldig plädiert. Der R&B-Musiker erschien Medienberichten zufolge gestern in Chicago in orangefarbener Häftlingsuniform im Gerichtssaal. Die besagten Fälle stammen aus den Jahren 1998 bis 2010 und drehen sich um vier Opfer. Drei der Opfer waren zum Zeitpunkt des mutmaßlichen Missbrauchs jünger als 17 Jahre.

Gefängnisfoto des Musiker R. Kelly
APA/AFP/Chicago Police Department

Einige der Anklagepunkte gehen zurück auf ein Video, das Kelly beim Missbrauch einer 14-Jährigen zeigen soll. Gefunden hatte es Anwalt Michael Avenatti, der zwei von Kellys mutmaßlichen Opfern vertritt. Avenatti kündigte auf Twitter an, ein zweites Beweisvideo zur Verfügung zu stellen. Er und sein Team hätten es bei „landesweiten Ermittlungen im Namen der Opfer“ gefunden. „Es muss Gerechtigkeit einkehren.“

Neuer Zündstoff durch Doku

Kelly hatte das Wochenende in einem Gefängnis in Chicago verbracht. Die Kaution wurde auf eine Million Dollar (880.000 Euro) festgesetzt. Kellys Anwalt Steve Greenberg sagte zu den Vorwürfen, dass Kelly ein „Rockstar“ sei und „keinen nicht einvernehmlichen Sex haben muss“.

Die ersten Vorwürfe gegen R. Kelly wurden vor 20 Jahren bekannt, verurteilt worden ist der dreifache Grammy-Gewinner bisher nicht. Neues Aufsehen erregten sie mit einer TV-Dokumentation Anfang Jänner. Seitdem gab es mehrere Proteste gegen Konzerte Kellys.