Südzucker kündigt Schließung von fünf Werken an

Europas größter Zuckerkonzern und Agrana-Großaktionär Südzucker will im Rahmen seiner Restrukturierung fünf Fabriken schließen. Nachdem der Aufsichtsrat zugestimmt habe, würden nach der Zuckerrübenkampagne 2019 die Standorte Brottewitz und Warburg in Deutschland und die Werke Cagny und Eppeville der französischen Tochtergesellschaft Saint Louis Sucre geschlossen, teilte der Konzern gestern mit.

Das polnische Werk Strzyzow werde bereits früher geschlossen. „Daneben ist die weitere Reduzierung der Verwaltungskosten in Belgien, Deutschland, Frankreich und Polen geplant“, hieß es.

Preise im Keller

Südzucker, in Österreich maßgeblich am Frucht-, Stärke- und Zuckerriesen Agrana beteiligt, hatte den Umbau, bei dem bis zu 100 Millionen Euro jährlich eingespart werden sollen, im Jänner angekündigt, Details aber damals offen gelassen. Nun teilte der Konzern mit, die Restrukturierungsaufwendungen könnten insgesamt 180 bis 220 Millionen Euro betragen. Die finanziellen Auswirkungen für das Geschäftsjahr 2018/19 seien noch nicht klar, hier könnten sich auch mögliche Abschreibungen auf übernommene Firmenwerte auswirken.

Der Zuckerpreis war zuletzt – im Gefolge des Endes der EU-Zuckerquote – im Keller. Zuletzt rechnete Agrana-Konzernchef Johann Marihart damit, dass westeuropäische Zuckerproduzenten ihre Flächen und folglich ihre Produktion heuer um rund zehn Prozent absenken dürften.